Bundespolizei Bundesregierung will neue Anti-Terror-Truppe aufstellen
Die Bundespolizei soll eine neue Anti-Terror-Einheit erhalten - zusätzlich zur GSG 9. Sie soll nach Informationen des SPIEGEL gezielt im Zusammenhang mit möglichen Anschlägen in Deutschland eingesetzt werden.
Die Bundespolizei soll neben den Anti-Terror-Spezialisten der GSG 9 eine neue hochgerüstete Einheit erhalten. Sie soll nach Informationen des SPIEGEL auf Anschläge in Deutschland schnell und flexibel reagieren können. Entsprechende Überlegungen wurden aus dem Bundesinnenministerium grundsätzlich bestätigt. Die Einheit soll sich gezielt auf terrorbedingte Ausnahmesituationen vorbereiten, wie sie Anfang des Jahres in Paris und Kopenhagen herrschten.
Innenpolitiker der Koalition fürchten, die deutschen Sicherheitsbehörden seien für vergleichbare Attentate unzureichend gewappnet. Zwischen der hoch spezialisierten Elitetruppe GSG 9 und der Schutzpolizei brauche es "eine robuste Einheit, die eine solche Lage bewältigen kann", sagt der CDU-Innenexperte Armin Schuster. Er halte es "für die Pflicht des Bundes, den Ländern im Bedarfsfall solche Einheiten zur Verfügung stellen zu können".
Die neue Truppe - intern scherzhaft "GSG 4 ½" genannt - soll laut SPIEGEL schrittweise auf mehrere Hundertschaften ausgebaut werden. Sie soll neben Kurz- auch Langwaffen und gepanzerte Fahrzeuge erhalten, ihre Schutzwesten müssten auch einem Beschuss aus Sturmgewehren wie der Kalaschnikow standhalten.
In dieser Woche war bekannt geworden, dass das Bundeskriminalamt, der Verfassungsschutz und die Bundespolizei von 2016 an 750 neue Stellen und 328 Millionen Euro zusätzlich erhalten sollen. In der Koalition geht man davon aus, dass ein Teil davon für den Aufbau der neuen Anti-Terror-Truppe genutzt wird.
(Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)
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