Mecklenburg-Vorpommern Ministerpräsident Sellering tritt zurück - Schwesig soll nachfolgen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Sellering tritt wegen einer Krebserkrankung zurück. Als Nachfolgerin ist Bundesfamilienministerin Schwesig im Gespräch. Sie könnte in Berlin von SPD-Generalsekretärin Barley ersetzt werden.
Mecklenburg-Vorpommern bekommt einen neuen Ministerpräsidenten und SPD-Chef. Denn Regierungschef Erwin Sellering tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück. Bei ihm sei überraschend eine Lymphdrüsen-Krebserkrankung festgestellt worden, teilte er mit. Wegen der notwendigen Therapie sei er nicht mehr in der Lage, die Ämter auszufüllen, erklärte der 67-jährige.
Sellering war seit 2008 Ministerpräsident und seit 2007 SPD-Landeschef. Er war nach der Landtagswahl im vorigen September für eine dritte Amtszeit an die Spitze der SPD/CDU-Koalition gewählt worden. Erst Mitte Mai wurde Sellering auf einem Parteitag in Rostock als Landesvorsitzender bestätigt.
"Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, das es mir ermöglicht hat, einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes zu leisten", erklärte der SPD-Politiker.
Er habe Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) als Nachfolgerin für beide Ämter vorgeschlagen, teilten der Landesverband der Sozialdemokraten und die Staatskanzlei in Schwerin mit.
Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland erklärte Schwesig sich bereit, Sellerings Nachfolge anzutreten. In einer Frührunde in der Schweriner Staatskanzlei habe sie dem Vorschlag zugestimmt, den Landesvorsitz und das Amt der Regierungschefin zu übernehmen.
Als Favoritin für die Nachfolge von Schwesig als Familienministerin gilt in Berliner Kreisen SPD-Generalsekretärin Katarina Barley. Sollte sie Ministerin werden, braucht die SPD einen neuen Generalsekretär. Laut "Saarbrücker Zeitung" und der Nachrichtenagentur dpa soll Achim Post, Vorsitzender der NRW-Landesgruppe im Bundestag, Barleys Posten übernehmen.
SPD-Chef Martin Schulz sagte, er habe am Montagabend "ein langes Gespräch mit Erwin Sellering geführt". Die Entscheidung sei dem Ministerpräsidenten nicht leicht gefallen. "Uns verbindet eine langjährige Freundschaft, wir sind mit unseren Gefühlen und in voller Solidarität bei ihm", sagte Schulz weiter und bat um Verständnis, dass er sich zu Nachfolgefragen erst später äußern werde.
als/cte/dpa/Reuters