Ex-FDP-Chef Rösler schließt mit der Politik ab
"Meine Zeit als Politiker ist beendet": Philipp Rösler hat drei Monate nach der Bundestagswahlschlappe eine Rückkehr in die Politik ausgeschlossen. Er habe in der FDP viel "über Menschen und Macht gelernt" - jetzt freue er sich auf seine neue Aufgabe.
Berlin - Der frühere FDP-Vorsitzende und Vizekanzler Philipp Rösler hat nun offiziell der Politik der Rücken gekehrt - und eine Rückkehr ausgeschlossen. "Meine aktive Zeit als Politiker ist beendet", sagte der 40-Jährige der "Welt am Sonntag".
Diese Zeit "war spannend, mit Höhen und Tiefen verbunden und hat mich vieles über Menschen und Macht gelehrt. Aber jetzt freue ich mich auf meine neue Aufgabe", so Rösler.
Rösler hatte nach dem verheerenden Ergebnis bei der Bundestagswahl seinen Posten als FDP-Parteichef abgegeben. Die FDP war auf 4,8 Prozent abgerutscht und ist seitdem erstmals in ihrer Geschichte nicht im Bundestag vertreten. Viele Liberale kreideten auch dem glücklosen Parteichef das Ergebnis an.
Danach zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück - und vermied klare Kommentare zu seiner Zukunft. Allerdings hatte er gesagt, er helfe der Partei am besten, wenn er den Weg für einen Neuanfang freimache.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass Rösler im Februar einer der Geschäftsführer des Weltwirtschaftsforums wird, das die jährliche Konferenz der globalen Wirtschafts- und Politikelite in Davos organisiert.
Sein Vorgänger dort, Norwegens Ex-Wirtschaftsminister Børge Brende, war nach der Tätigkeit beim Weltwirtschaftsforum wieder in die Politik zurückgekehrt und Außenminister geworden. Rösler ist nach eigenen Angaben als einer von sechs Stiftungsvorständen für alle Regierungskontakte und "regionale Aktivitäten außerhalb der Schweiz" zuständig. Er bezeichnete seine Rolle als "eine Art Chefdiplomat".
Bei seinem offiziellen Abschied als FDP-Vorsitzender auf dem Parteitag Anfang Dezember hatte Rösler bedauert, dass er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht habe erfüllen können. Rösler war in der schwarz-gelben Koalition Wirtschafts- und Gesundheitsminister.
fab/dpa