Reaktion auf Wahldebakel SPD in Thüringen plant Wechsel des Vorsitzenden
Die SPD in Thüringen zieht Konsequenzen aus ihrem Wahldebakel. Der bisherige Chef der Partei, Christoph Matschie, soll sein Amt verlieren. Neuer Parteivorsitzender soll Andreas Bausewein werden - er gilt als Vertreter des linken Parteiflügels.
Erfurt - Nach ihrer schweren Niederlage bei der Landtagswahl am Sonntag will sich die SPD in Thüringen personell neu aufstellen. Neuer Landeschef soll der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein werden. Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet, soll der Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel den 41-Jährigen aufgefordert haben, den Vorsitz in Erfurt zu übernehmen. Der SPD-Landesvorstand soll Bausewein noch am Montag auf einer Sitzung nominieren.
Mit dem Personalwechsel könnte sich auch eine inhaltliche Kursänderung der Sozialdemokraten andeuten. Der bisherige Landesvorsitzende Christoph Matschie hat den Ruf, Kritiker eines Bündnisses mit der Linken zu sein. Bausewein gilt dagegen als Vertreter des linken Parteiflügels.
Neuer Fraktionsvorsitzender soll Matthias Hey werden. Der 44-Jährige sitzt seit 2009 im Thüringer Landtag. Er hatte als einziger SPD-Politiker seinen Wahlkreis in Gotha verteidigen können.
Die SPD hatte bei der Landtagswahl sechs Prozentpunkte im Vergleich zu 2009 verloren und war nur noch auf 12,4 Prozent gekommen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Matschie verliere auch sein Amt als Fraktionschef. Das hatte er bereits seit 2009 nicht mehr inne. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
syd/AFP