Mehr Service Ryanair führt festgelegte Sitzplätze ein
Wer fünf Euro zahlt, kann sich den Wunschplatz vorab aussuchen: Ab Februar will Ryanair die freie Sitzwahl beim Einsteigen abschaffen, die immer wieder zu chaotischen Szenen führte. Ohne Aufpreis ist es dann Glückssache, wo man den Flug verbringt.
Hamburg - Die Neuerung ist eine Art Kulturwandel für den irischen Billigflieger Ryanair: Ab Februar 2014 bekommen Passagiere vorab einen Platz zugewiesen, wie Unternehmenschef Michael O'Leary mitteilte.
Die langen Schlangen und das Gedrängel, das bislang häufig beim Boarding herrschte, könnten damit eingedämmt werden. Oft führte die bislang übliche freie Platzwahl dazu, dass Familien oder Paare getrennt reisen mussten.
Für einen Aufpreis von fünf Euro kann künftig ein Wunschplatz reserviert werden, sagte O'Leary. Wer nichts extra zahlt, bekomme einen Tag vor dem Flug einen Sitz zugewiesen. Bislang war es für sieben Euro pro Platz möglich gewesen, einen Platz zu reservieren. Nach einem Gespräch mit Kunden über Twitter hatte O'Leary angekündigt, einige Abläufe zu überdenken und zunächst die Gepäckgebühr gesenkt.
Vorbild für Ryanair könnten TUIfly, Air Berlin und Condor sein, die gegen eine Gebühr eine Vorab-Sitzreservierung anbieten. Bei Germanwings gilt dasselbe in der günstigsten Buchungsklasse "Basic". Easyjet hatte bereits 2012 die freie Platzwahl abgeschafft.
Der harte Wettbewerb in Europa durchkreuzt die Gewinnpläne von Ryanair. Am Montag teilte der Billigflieger mit, der Überschuss dürfte im Ende März endenden Geschäftsjahr nur noch 500 bis 520 Millionen Euro erreichen. Trotz steigender Fluggastzahlen wäre dies weniger als die 569 Millionen Euro aus dem Vorjahr und weitaus weniger als von Analysten erwartet.
sto/AP/dpa