Expo-Restbestände Letztes Gedrängel
Vor mehr als zwei Wochen hat die Weltausstellung ihre Pforten geschlossen. Doch nicht für alle: Um die übrig gebliebenen Souvenirs stehen Interessenten auch jetzt noch Stunden an.
Hannover - Lagerarbeiter karren immer neue Paletten voller Expo-Souvenirs in die riesige Halle, mehr als hundert Menschen wühlen in Kisten und stöbern in Regalen. Mit voll beladenen Einkaufswagen und -körben reihen die Besucher sich in die Schlange vor einer der acht Kassen ein.
Streit um Gläser, Kleider und Aschenbecher im Expo-Look
Denn die attraktiven Angebote locken: Vieles kostet nur noch ein Drittel des ursprünglichen Preises. "Wir denken, dass wir fast alles verkaufen können", sagt Carl-Ludwig Holzach, Mitglied der Geschäftsleitung der Expo Souvenirs Sales GmbH. Auf 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche finden die Besucher Gläser und Tassen, Kleider und Spielzeug, Schmuck und Aschenbecher - alles mit Expo- Aufdruck. "Das Angebot wird sehr gut angenommen", meint Holzach. "Schließlich ist es die letzte Chance, Geschenke und Andenken zu erstehen."
Wie vor den Expo-Pavillons stand auch beim Expo-Souvenirverkauf in den ersten Tagen geduldiges Warten auf dem Programm: Bis zu vier Stunden konnte es laut Holzach schon dauern, bis man in die Halle kam. Für die etwa 50 Mitarbeiter gibt es täglich bis 21 Uhr viel zu tun - und nicht alles bereitet ihnen Freude. Eine Mitarbeiterin beklagt sich über das "unmögliche Benehmen der Leute". Es werde gedrängelt und gestritten, Ware in der Gegend verteilt und festgetackerte T-Shirts heruntergerissen. Sogar die Polizei musste einmal gerufen werden: Ein Mann habe eine Frau geschlagen, weil sie sich beim Stempeln vorgedrängelt hätte. Doch bald ist alles überstanden, denn das Angebot geht zur Neige: Es soll nur noch wenige Tage lang verkauft werden.