Pilotenstreik Ryanair streicht etwa 150 Flüge am Freitag
Die Streikaktionen bei Europas größtem Billigflieger setzen sich fort: Am Ende der Woche werden rund 150 Flüge von und nach Belgien, Schweden und Irland gestrichen. Auch deutsche Passagiere können die Streiks der Piloten treffen.
Mitten in der Ferienzeit müssen sich Reisende wieder auf Streiks bei Europas größtem Billigflieger Ryanair gefasst machen.
- Am Freitag werden insgesamt 104 Flüge von und nach Belgien gestrichen, teilte das Unternehmen über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
- Außerdem seien am selben Tag Schweden mit 22 Flügen und
- Irland mit 20 Flügen betroffen.
- Auch Passagiere in Deutschland und den Niederlanden könnten die Streiks treffen.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte der irischen Fluggesellschaft kürzlich eine letzte Frist bis zu diesem Montag gesetzt. Sollte Ryanair bis dahin kein verbessertes Angebot abgegeben haben, will die Gewerkschaft am Mittwoch weitere Schritte verkünden.
Ryanair selbst rechnet damit, dass sich die deutschen Piloten den Streikaktionen in anderen Ländern am Freitag anschließen werden. In Deutschland fliegt die Airline 19 Flughäfen an, von denen zehn als Heimatbasen für einzelne Jets dienen.
Im Tarifkonflikt in Irland soll nun ein Schlichter eingreifen. Die Verhandlungen können dem Bericht zufolge frühestens am 14. August beginnen. An dem Streik der irischen Piloten am Freitag soll aber trotzdem festgehalten werden, betonte die Gewerkschaft Forsa. Es wäre dann der fünfte Streiktag dort.
Der letzte Streik der irischen Piloten am vergangenen Freitag hatte kaum spürbare Folgen, wie Ryanair mitteilte. Die Passagiere der etwa 20 ausgefallenen Flüge seien rechtzeitig umgebucht oder finanziell entschädigt worden.
Man sehe dem Streik am kommenden Freitag in Irland daher gelassen entgegen, hieß es zuletzt. Ryanair hatte zuvor aber angedroht, wegen der bisherigen Streiks 300 Stellen in Irland abzubauen. Stattdessen soll die Flotte in Polen aufgestockt werden.
Bei den Streiks geht es um die Bezahlung, aber auch um die Arbeitsbedingungen bei der Billigairline. Das Unternehmen hatte erstmals Ende 2017 Gewerkschaften als Verhandlungspartner anerkannt. Bereits vor etwa eineinhalb Wochen hatte ein 48-stündiger Streik der Flugbegleiter Reisende in mehreren europäischen Ländern getroffen.
ele/dpa