Positano Das süße Nichtstun
Wer das Land sucht, wo die Zitronen blühen, muss von Neapel aus nicht mehr weit fahren. Es liegt etwa 70 Kilometer südlich auf der Halbinsel von Sorrent und gehört mit zum Schönsten, was Italien zu bieten hat.
Wie an den Fels geklebt: Der Ort Positano an der Amalfi-Küste
"La Costiera Amalfitana" - schon der Name lässt träumen von einsamen Buchten, imposanten Steilküsten, umwerfenden Panoramen und vom frischen Duft der Zitrusfrüchte. Von Vietri sul Mare zieht sich eine beeindruckende Küstenstraße 40 Kilometer lang durch die malerischen Orte Maiori, Ravello und Amalfi bis hin nach Positano.
"Ich habe das Empfinden, dass die Welt in Positano senkrecht steht", schrieb einst der US-amerikanische Schriftsteller John Steinbeck (1902-1968). Wie viele andere Dichter, Maler, Schauspieler und Filmemacher war er dem Zauber des Städtchens verfallen, das sich seit Jahrhunderten wie an den Berg geklebt die Felsen hochzieht. Die Häuschen und Villen strahlen pastellfarben in der Abendsonne.
Kunst und Keramik: Die engen Gassen der Küstenorte laden zum Bummel
Positano ist kein Ort für geruhsames Schlendern - fast überall gilt es, steile Treppen zu erklimmen. Die Hauptstrasse Via Pasitea und die kleinen Gässchen schlängeln sich bergauf oder bergab. Bequeme Wege gibt es in Positano nicht. "Wenn man einen Freund besuchen will, dann läuft man nicht, sondern man klettert oder rollt", notierte Steinbeck 1953.
Faszinierende Perspektiven am Tyrrhenischen Meer
Die meisten Cafés, Bars und Trattorien laden mit Terrassen zum Nichtstun ein. Schon beim morgendlichen Cappuccino sollten sich die Gäste aufs Relaxen einstellen: Ein Bummel durch die Boutiquen, der Kauf von bequemen Ledersandalen oder der typischen, von Hand bemalten Keramikwaren und der Besuch einer der vielen Kunstgalerien - so etwa sieht der typische Tagesablauf eines Positano-Urlaubers aus.
Dazwischen sonnt man sich am Strand oder nimmt ein Bad im Meer und erfrischt sich danach mit einem Glas Limoncello - die Amalfi-Küste ist die Heimat dieses herb-erfrischenden Zitronenlikörs. Überhaupt sind die Früchte der Zitrusbäume fester Bestandteil der lokalen Küche. Die mächtigen Zitronat-Zitronen ("Limoncedre") reifen zur Größe von Melonen heran, selbst Spaghetti und Pasta-Saucen werden häufig mit Zitronengeschmack serviert.
Kleine Fähren bringen Besucher von Positano zur Insel Capri
Die Italiener selbst kommen meist nur für ein verlängertes Wochenende nach Positano. Drei oder vier Tage im Rausch der Farben und Düfte reichen schon, um sich grundlegend vom Großstadt-Stress zu erholen. Die Eindrücke halten auch nach der Abreise noch lange an. Steinbeck schrieb: "Positano ist ein Ort des Traums, der nie ganz real ist, solange Du dort bist, und der erst wahrhaft zum Leben erwacht, wenn Du wieder fort bist."
Informationen: Staatliches Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, Kaiserstraße 65, 60329 Frankfurt (Tel.: 069/23 74 34, Fax: 069/23 28 94, gebührenfreie Bestell-Hotline für Broschüren: 00800/00 48 25 42).