09.08.1999
UMWELTWespen gegen Kornkäfer
Zoologen der Freien Universität Berlin arbeiten an der Entwicklung eines ökologisch unbedenklichen Schutzes von Getreidevorräten vor dem Kornkäfer. Bislang gehen Landwirte mit giftigen, meist brom- oder phosphorhaltigen Sprühmitteln gegen den seit biblischen Zeiten gefürchteten Schädling vor. Die Berliner Forscher glauben nun, dass eine nur millimetergroße Wespe, die ihre Eier in die Larven des Kornkäfers legt und diese dadurch abtötet, das Problem biologisch lösen könnte. Solche Erzwespen (Lariophagus distiguendes) waren, wie Projektleiter Johannes Steidle mitteilt, mit ihrem Spürsinn in der Lage, in einem Versuchssilo 200 befallene Körner aufzuspüren und ihre Eier darin abzulegen. Dabei war diese Aufgabe weit schwieriger als die buchstäbliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die Erzwespen mussten sich, um die 200 befallenen Körner zielsicher zu finden, durch 600 Millionen Körner wühlen.
DER SPIEGEL 32/1999
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