20.08.2001
SCHÄDLINGEGeheimnis der Feenkreise gelüftet?
Kreisrunde, vegetationslose Flächen, mit denen das Grasland im Nordwesten Namibias auf einem Gebiet von 3500 Quadratkilometern gesprenkelt ist, haben den Forschern bislang Rätsel aufgegeben. Spökenkieker erklärten die bis zu zwölf Meter großen rötlichen Feenkreise mit geomagnetischen Feldern oder sogar Ufo-Landungen. Jetzt hat der Hamburger Geograf Thorsten Becker die tatsächliche Ursache für das merkwürdige botanische Phänomen gefunden: Die kreisrunden rötlichen Flecken sind demnach das Werk der auf den Verzehr von Gras spezialisierten Termite Hodotermes mossambicus. Im Unterschied zu anderen Termitenarten errichten die sechsbeinigen Krabbler keine oberirdischen Bauten, sondern ein Nestsystem, das zum Schutz vor Temperaturschwankungen bis zu vier Meter tief im Boden verborgen liegt. Bei akutem Futtermangel verlassen die Arbeiter der Kolonie den unterirdischen Bau durch eine nur wenige Millimeter große zentrale Öffnung an der Erdoberfläche und weiden von da aus das Gras in konzentrischen Kreisen ab.
DER SPIEGEL 34/2001
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