Borussia Dortmund Klopp entschuldigt sich - und verwirrt erneut
Die Bayern als böse Chinesen, die das Erfolgskonzept der Konkurrenz kopieren? Jürgen Klopp hat eingesehen, wie abwegig sein "Plagiatsvorwurf" ist und hat sich beim Münchner Trainer Jupp Heynckes entschuldigt. Beim Spiel gegen Hannover war Klopp aber gleich wieder an einer merkwürdigen Szene beteiligt.
Hamburg - Jürgen Klopp hatte nach der Pokalpleite gegen Bayern München dem Gegner vorgeworfen, die erfolgreiche BVB-Arbeit zu kopieren. Wie irrwitzig dieser Plagiatsvorwurf war, merkte der BVB-Trainer wenig später dann auch und entschuldigte sich nun bei FCB-Coach Jupp Heynckes.
"Das Letzte, was ich will, ist, einen renommierten Kollegen zu kritisieren. Jupp Heynckes ist ein hervorragender Trainer", sagte Klopp vor dem Spiel gegen Hannover 96 (3:1) bei WDR 2: "Wenn er das auf sich bezogen hat, will ich mich gerne entschuldigen. Also, Jupp, wenn du ARD hörst, sorry!"
Seine Aussage, der FC Bayern kupfere den BVB-Stil ab, wie es chinesische Unternehmen tun, sei unnötig hochgekocht worden. "Ich bin eben ins Plaudern gekommen auf der 100.000 Pressekonferenz in acht Tagen", sagte Klopp dem TV-Sender Sky. Heynckes hatte empört auf Klopps Angriff reagiert und erklärt, der BVB zeige nach dem Aus im Pokal-Viertelfinale bei den Bayern am Mittwoch (0:1) keine Größe in der Niederlage.
Beim Heimsieg gegen Hannover irritierte Klopp nun erneut - zumindest wenn man es so interpretieren will. Vor der Partie klatschte er alle seine Spieler ab, nur Robert Lewandowski und seinen Kapitän Sebastian Kehl nicht. Beide Profis mieden zudem den Blickkontakt mit ihrem Trainer. Alles nur Zufall? Oder ein Zeichen für Verstimmungen in Dortmund?
Thomas Strunz, Experte bei "LIGA total!", sagte: "Es ist schon ungewöhnlich, wenn ein Trainer da steht, alle Spieler abklatscht, sogar umarmt, und zwei keines Blickes würdigt - die Spieler ihn aber auch nicht. Vielleicht ist da einiges, was Jürgen Klopp im persönlichen Umgang der beiden Spieler nicht so gefällt."
Lewandowski erklärte nach dem Spiel: "Ich habe das mit ihm schon in der Kabine gemacht - kein Stress." Auch Klopp selbst wies die Vermutungen zurück.
leh/dpa