Bayerns Sieg gegen Hertha Robberys Rückkehr
Der FC Bayern hat "Verfolger" Hertha BSC souverän bezwungen. Und nicht nur das: Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren trafen Franck Ribéry und Arjen Robben am gleichen Abend. Alles Wichtige zum Spiel.
Ausgangslage: Bayern München gegen Hertha BSC, Rekordmeister vs. Hauptstadtklub - oder auch: Tabellenführer empfängt direkten Verfolger. Es war das Aufeinandertreffen der einzigen verlustpunktfreien Teams der laufenden Saison. Die Favoritenrolle gebührte trotz der tabellarischen Situation klar den Münchnern: Nur eins der letzten 25 Bundesliga-Spiele konnte Hertha in München gewinnen, die vergangenen zehn gingen allesamt verloren.
Rückkehrer des Spiels: Gegen Ingolstadt reichte es nur zu einem Kurzeinsatz. Im Spitzenspiel gab Jérôme Boateng sein Startelf-Comeback. Der Nationalspieler hatte wegen eines Muskelbündelrisses, den er sich im EM-Halbfinale gegen Frankreich zugezogen hatte, lange pausieren müssen. Nun stand der 28-Jährige an der Seite von Javi Martínez wieder in der Innenverteidigung. Sein Nationalmannschaftskollege Mats Hummels saß leicht erkältet nur auf der Bank, ersetzte ihn aber ab der 63. Minute.
Formationen:
FC Bayern: Neuer - Lahm, Boateng, Javi Martínez, Alaba - Xabi Alonso - Thiago , Vidal - Müller, Ribéry - Lewandowski
Hertha BSC: Jarstein - Pekarik, Langkamp, Stark, Plattenhardt - Lustenberger - Haraguchi, Weiser, Allan, Esswein - Ibisevic
Ergebnis: Der FC Bayern besiegte Hertha BSC 3:0 (1:0). Hier geht es zum Spielbericht.
Erste Hälfte: Von einem Duell auf Augenhöhe war von Beginn an nichts zu sehen. Bayern erspielte sich bereits in den ersten drei Minuten zwei hochkarätige Chancen. Doch Robert Lewandowski (2. Minute) und Thomas Müller (3.) vergaben jeweils aus aussichtsreicher Position. Die Führung nach einer feinen Einzelleistung von Franck Ribéry war hochverdient (16.). Dass es trotz weiterer Chancen vorerst beim 1:0 blieb, glich einem Wunder.
Tanz des Spiels: Den lieferten sich Ribéry und Peter Pekarik in der 16. Minute. Mit dem besseren Ausgang für den Franzosen. Im Strafraum von David Alaba bedient, schlug der 33-Jährige wie einst Jay-Jay Okocha im Trikot von Eintracht Frankfurt drei Haken binnen weniger Sekunden, sein Gegner verlor das Gleichgewicht und konnte den Gegentreffer anschließend nicht mehr verhindern.
Bedingungen des Spiels: Schon gegen Ingolstadt sorgte der Rasen in der Arena für Aufsehen. Wegen eines akuten Pilzbefalls war das Geläuf nur schwer bespielbar. Vor allem den technisch versierten Offensivspielern machten die Bedingungen zu schaffen. Doch damit soll bald Schluss sein: Für die nächste Länderspielpause wurde eine Erneuerung des grünen Untergrunds angekündigt.
Zweite Hälfte: Zu Beginn der zweiten Hälfte ließen es die Münchner zunächst ruhiger angehen. Hertha wurde durch den eingewechselten Valentin Stocker immerhin einmal gefährlich (61.). Doch Thiago entschied die Partie nach einem schlimmen Ballverlust von Allan im eigenen Strafraum zugunsten des Meisters (68.). Kurz darauf sorgte Arjen Robben für den 3:0-Endstand.
Klassiker des Spiels: Über ein halbes Jahr hatte Robben kein Pflichtspiel mehr für die Bayern bestritten. Zuletzt war er am 5. März gegen den BVB aufgelaufen, ehe er sich schwer verletzte. Doch als wäre er nie weg gewesen, traf der Niederländer wenige Minuten nach seiner Einwechslung in gewohnter Manier. Robben legte sich den Ball nach Zuspiel von Thiago auf seinen starken linken Fuß und brachte ihn im langen Eck unter. Durch sein 78. Bundesligator zog er mit seinem Landsmann Roy Makaay gleich.
Vereinigung des Spiels: Ribéry und Robben galten lange Zeit als die gefährlichste Flügelzange Europas. Auch deshalb bekamen sie von verschiedenen Medien den Namen Robbery verpasst. Hartnäckige Verletzungen warfen die beiden allerdings immer wieder zurück, sodass sie nur noch selten gemeinsam auf dem Platz standen. Gemeinsam im gleichen Spiel hatte das Duo zuletzt am 27. Februar 2015 beim 4:1 gegen Köln getroffen.
Aussicht: Der neutrale Beobachter hatte sich Hoffnungen gemacht, dass der FC Bayern in diesem Jahr anfälliger sein würde als in den vergangenen. Doch Aussicht auf Spannung besteht nicht wirklich. Seit Carlo Ancelotti das Amt von Josep Guardiola übernommen hat, lautet die Bilanz wie folgt: Sieben Spiele, sieben Siege, 27:1 Tore.