Bundesliga-Fan-Experten "Kovacs Bayern sind nicht Plan-B-fähig"
Mit München und Schalke treffen zwei Abgestürzte aufeinander, und in Frankfurt reden sie vor dem Spiel gegen Leipzig von "Angstfreude". So tippen Fan-Experten und die SPIEGEL-ONLINE-Redaktion den 21. Bundesligaspieltag.




Stimmung
"Handelfmeter" sollte bei der Abstimmung zum Fußballunwort des Jahres einen der vordersten Plätze belegen. Aber auch ganz unabhängig von den kontroversen Pfiffen war der Auftritt in Augsburg eine ziemliche Enttäuschung. Das ist jedoch etwas, was man dem jungen Team in einer solch guten Saison zugestehen muss.
Form
Der Start in die Rückrunde ist trotz der jüngsten Niederlage gelungen. Nach den drei Duellen gegen Abstiegskandidaten wartet nun allerdings ein ganz anderes Kaliber. Es wird interessant zu sehen sein, ob das Mainzer Spiel sich so sehr weiterentwickelt hat, dass es auch einer höheren Geschwindigkeit standhält.
Gefühlslage
Der Engel auf der linken Schulter behauptet, dass wir gegen Leverkusen immer gut aussehen. Doch der Teufel auf der rechten weiß, dass in Mainz viel in Wellen verläuft. Eine zweite Niederlage in Folge könnte einen Negativlauf einläuten.


Stimmung
Die Freude über den Sieg gegen die Bayern währte nur kurz, denn am Dienstag folgte das enttäuschende Pokal-Aus in Heidenheim. Ein heftiger Tritt auf die Euphoriebremse. Immerhin gibt es schon am Freitag in Mainz die Chance zur Wiedergutmachung.
Form
Wo die Werkself derzeit steht, ist schwer einzuschätzen. Das Spiel in Heidenheim zeigte, dass der zweite Anzug nicht sitzt. Gerade die Ausfälle beider Benders in ihrer Rolle als Führungsspieler und von Kai Havertz als Kreativspieler sind schwer zu kompensieren. Letzterer dürfte gegen Mainz aber wieder spielen können.
Gefühlslage
Die Mannschaft wird sich in Mainz nicht noch einmal überrumpeln lassen. Mit der Form aus den siegreichen Spielen gegen Wolfsburg und Bayern München wird Leverkusen einen sicheren Auswärtssieg einfahren.

Das laufschwächste Team der Rückrunde (113,4 Kilometer im Schnitt pro Spiel) empfängt das laufstärkste (125,7). Mainz dürfte von Leverkusen buchstäblich überrannt werden. Zwar sollte es stutzig machen, dass Peter Boszs Mannschaft nach dem Sieg gegen den FC Bayern am vergangenen Spieltag dann im Pokal unter der Woche am Zweitligisten Heidenheim scheiterte, aber für die 05er wird es für drei Punkte reichen.




Stimmung
Hm joa. So ein frühes Pokal-Aus ist dann doch nicht das Gelbe vom Ei, auch wenn es nach dem allgemeinen Tonus eher ein zu verschmerzender Verlust ist. Jetzt heißt es um so mehr: Blick nach vorne und alles für die Meisterschaft!
Form
Das Achtelfinale war nicht nur aufgrund der Niederlage ein richtiger Brocken. In dem 120-minütigen Gewaltmarsch haben unsere Spieler etliche Körner gelassen. Prominentester und ärgerlichster Fall: Marco Reus, der für das kommende Spiel nach wie vor fraglich ist. Der zweite Anzug sitzt außerdem eher schlecht als recht. Gab in dieser Spielzeit schon bessere Ausganglagen.
Gefühlslage
Auf dem Papier kann uns Hoffenheim vor massive Probleme stellen, in der Realität hängt der sympatische Kraichgauer Klub in einem echten Formtief. Heimstärke und ein konzentrierter Auftritt sollten dafür sorgen, dass es vorerst dabei bleibt.


Stimmung
Klimawandel im Kraichgau? Plötzlich weht ein anderer Wind. Dunkle Wolken ziehen auf. Erstmals hagelt es auch für den Trainer heftige Kritik. Und jetzt steht das nächste Donnerwetter an: Gegen den BVB hilft nur ein blitzgescheites Spiel, damit es auf der richtigen Seite einschlägt.
Form
Auch in der Mannschaft scheint nicht mehr alles eitel Sonnenschein. Zuletzt war sie in puncto Spielweise und -witz nur noch ein Schatten ihrer selbst. Auch unser Sturm wirbelt nicht mehr. Regen kann sich die Mannschaft und muss sie sich, um den Spitzenreiter nasszumachen. Genug Luft haben die Spieler - physisch ... und nach oben.
Gefühlslage
Baden ist von der Sonne verwöhnt, aber deshalb wollen wir noch lange nicht baden gehen. Schon gar nicht in Westfalen. Aber so ein Stimmungstief ist für Hoffenheim nichts Neues. Immerhin sorgt es für Hochdruck, was (wie auch das Pokalaus der Borussen n. E.) Hoffnung macht, dass nicht wir es sind, die sich Sonntag warm anziehen müssen.

Fährt Hoffenheim nach Dortmund, kehren die Kraichgauer normalerweise mit einer Niederlage heim. Die vergangenen fünf Partien beim BVB gingen alle verloren. Zudem konnte Julian Nagelsmanns Elf überhaupt nur eines der vergangenen zehn Pflichtspiele gewinnen. Klare Sache: Heimsieg für die Borussia und ein weiterer Schritt Richtung Meisterschaft.




Stimmung
Im Umfeld gibt es Kritik am Verein nach dem Abgang eines Fanbetreuers. Die geringe Zuschauerzahl im DFB-Pokal sorgte für Diskussionen. Sportlich läuft es perfekt, aber ruhig ist es rund um RB Leipzig gerade beileibe nicht.
Form
Eigentlich kommt einem die Phrase "Spiel gegen den Ball" schon langsam aus den Ohren raus. Aber was RBL in diesem Bereich derzeit abbrennt, ist unglaublich. Nur ein Gegentor in vier Pflichtspielen seit der Winterpause ist der Lohn. Interessant wird sein, ob man das auch durchhält, wenn Kreativkräfte wie Forsberg, Kampl, Bruma oder ab März Haidara wieder in die Mannschaft rutschen.
Gefühlslage
Es gibt wesentlich bessere Zeitpunkte, als ausgerechnet gegen die überragende Offensivreihe der Eintracht ohne die Prellböcke Upamecano (verletzt) und Konaté (gesperrt) zu spielen. Das kann einem in der Defensive ganz schnell um die Ohren fliegen. Falls sich das Chancentod-Massaker gegen Wolfsburg statistisch aber nun gegen Frankfurt ausgleicht, macht RB aus vier Chancen vier Tore. Die schießt auch Frankfurt nicht jeden Tag.


Stimmung
Das Spiel gegen den BVB lässt die trüben Auftritte davor völlig vergessen. Die Partie hatte alle Zutaten für ein geiles Bundesligaspiel. Verein und Mannschaft ziehen einfach ihr Ding durch. Die Spannung auf das, was am Ende dabei rauskommt, sorgt für die bekannte Frankfurter Angstfreude...
Form
Rode kommt immer besser rein, braucht aber einen starken Fernandes neben sich. Die Abwehr wirkt mit Hinteregger stärker und das schon nach einer Trainingseinheit. Leider läuft der Spielaufbau derzeit viel über Langholz. Da muss noch mehr Kontrolle und Ruhe rein.
Gefühlslage
Rasenball (Was für ein absurdes Wort) hat in den letzten Spielen meist nur gegen die "Kleinen" drei Punkte geholt. Zudem spielten sie unter der Woche im Pokal. Wenn wir unsere Lücken im Griff haben und die Straßenbande 489 gut drauf ist, ist mehr als ein Punkt drin.

Unter den erfolgreichsten neun Torjägern dieser Saison stehen je zwei Spieler aus Leipzig und aus Frankfurt. Timo Werner (elf) und Yussuf Poulsen (zehn) sowie Luka Jovic (14) und Sebastien Haller (elf). Es könnte im Duell um Platz vier also torreich zugegen. Allerdings beschäftigt RB gemeinsam mit Borussia Mönchengladbach auch die beste Defensive der Liga (nur 18 Gegentore). Frankfurt hat in dieser Spielzeit noch gegen kein Team gewonnen, das aktuell zu den Top-Sechs gehört und schafft auch diesmal nur ein Remis.




Stimmung
Ganz Mönchengladbach schwebt auf einer Wolke. 42 Punkte nach 20 Spieltagen, drei Siege in Folge ohne Gegentor und plötzlich als Tabellenzweiter sogar im Dunstkreis einer möglichen Meisterschaft - Borussia steht hervorragend da und entsprechend euphorisch ist die Stimmung.
Form
Die Mannschaft spielt sehr abgeklärt, verliert nie die Ruhe und hat auf verschiedene Situationen im Verlauf einer Partie immer eine Antwort parat. Die Abwehr steht sicher und von der Bank kann nachgelegt werden - die letzten drei Treffer wurde alle von Einwechselspielern erzielt.
Gefühlslage
So langsam wird es unheimlich, aber warum sollte Borussias Siegesserie ausgerechnet gegen Hertha reißen? Die Berliner müssen den erfolglosen Kraftakt im Pokal verarbeiten, während die Gladbacher ausgeruht ins Spiel gehen können. Bleiben sie fokussiert, kann am Samstagabend der neue Vereinsrekord von 13 Heimsiegen in Folge gefeiert werden.


Stimmung
Unterm Strich stehen nun drei sieglose Pflichtspiele infolge zu Buche, von denen die letzten beiden verloren wurden. Die Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg tut da fast schon mehr weh als das Pokal-Ausscheiden gegen den FC Bayern. Nach dem guten Jahresauftakt mit vier Punkten aus zwei Spielen kommt so langsam die Angst auf, erneut eine Rückrunde in den Sand zu setzen.
Form
Hertha hat den Grujic-Nimbus verloren, denn gegen Wolfsburg hat man erstmals mit ihm auf dem Platz eine Niederlage kassiert. Das lag nicht zuletzt daran, dass der Serbe selbst in einem kleinen Formtief steckt. Bitter ist zudem, dass Trainer Dardai gegen Gladbach auf Maier (verletzt) und Lazaro (gelb-gesperrt) verzichten muss. Hoffnung macht höchstens, dass Selke gegen Bayern das erste Mal seit November getroffen hat und selbstbewusst auftreten kann.
Gefühlslage
Mit 120 Minuten gegen den FC Bayern in den Beinen muss man auch noch auswärts spielen - gegen eine im Pokal bereits ausgeschiedene und damit ausgeruhte Borussia. Dass die Gladbacher das ligaweit zweitstärkste Heimteam sind und Hertha zuletzt 2012 einen Punkt bei den "Fohlen" geholt hat, macht ebenso wenig Mut. Oben drauf kommen die Formschwächen und fehlenden Spieler. Dit wird nüscht.

Herthas letzter Bundesligasieg in Mönchengladbach liegt über zehn Jahre zurück (im September 2008 gab es ein 1:0). Seither kehrten die Berliner meist mit einer Abreibung heim. Ganz so schlimm wird es diesmal zwar nicht, aber die Gladbacher Siegesserie in der Rückrunde hält an.




Stimmung
In Stuttgart war im Gästeblock zum Anpfiff erst einmal keine Stimmung. Etwa 1000 Anhänger des SC waren vor dem Stadion von der Polizei - ohne jede Information, Kommunikation oder ein Vorankommen - eingekesselt worden. So hieß es für viele Fans, dass sie mit großer Verspätung das Stadion betreten konnten. Und wenn sie endlich drin waren, war auf den vollen Treppen die Sicht versperrt. Danke für Nichts nach Stuttgart!
Form
Aus der "Battle of Stuttgart" mit einem Muskelfaserriss (Gulde), einer heftigen Risswunde am Schienbein (Günter) und einem blauen Auge (Ergebnis) herausgekommen. Dabei vieles besser gemacht als in den ersten beiden Spielen, ohne die Schwächen überdecken zu können. Aufsteigende Form, ohne über dem Berg zu sein, so nennt man das wohl.
Gefühlslage
Bisher hat der SC seine Punkte in der Rückrunde exakt so geholt wie in der Vorrunde. Wenn sich diese Serie fortsetzt, kommt es am Samstag dann also zum ersten Freiburger Sieg in einem Pflichspiel im Jahre 2019. Zeit wird es dafür schließlich auch. Der SC gewinnt mit 3:1.


Stimmung
Der Sieg in Berlin zeigte, dass der VfL dieses Jahr wahrscheinlich nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben wird. Die Niederlage im Pokal gegen Leipzig zeigte aber auch, dass der VfL Wolfsburg nicht da oben hingehört, wo er aktuell steht. Aber wir wollten ja eine langweilige Mittelfeld-Saison. Kann man sich wohl nicht beschweren.
Form
Wir brauchen dringend ein Comeback von Josuha Guilavogui, vor allem in Leipzig merkte man sein Fehlen in jeder Minute. Auch Daniel Ginczek und Admir Mehmedi werden offensiv schmerzlichst vermisst (wie nur zwei Tore in vier Spielen der Rückrunde eindrucksvoll beweisen). Sie werden aber wohl noch länger fehlen.
Gefühlslage
Das letzte Mal, als ich gegen Freiburg ein gutes Gefühl hatte, haben wir chancenlos zu Hause verloren. Dieses Mal habe ich ein schlechtes Gefühl und hoffe, dass es zum Gegenteil kommt. Auf uns kommen Gladbach, Bayern, Dortmund, Leipzig (alle auswärts) zu. Gegen Freiburg muss gepunktet werden.

Unter Trainer Christian Streich verlor Freiburg alle fünf Liga-Heimspiele gegen Wolfsburg. Das ist einigermaßen erstaunlich, denn bevor der 53-Jährige im Dezember 2011 beim SC übernahm, hatten die Breisgauer von 17 Bundesligaspielen gegen den VfL nur drei verloren. Diesmal wird es zäh und ein 1:1.




Stimmung
Das ist alles sehr unangenehm. Da stellt der neue Wundertrainer Thomas Doll seine Mannschaft letzte Woche nicht so besonders ideal auf, mit uninspiriertem 4-2-3-1-Mittelfeldpressing gegen das Leipziger Überfallkommando, aber in der Pressekonferenz hinterher mault er, "der Funke sei nicht übergesprungen" und es fehle an Fitness. Motivationstrainer, ey. Mir schwant Übles.
Form
Es gibt ja nicht so viel, woran man sich derzeit festhalten kann, aber mir hat zuletzt Jonathas gut gefallen. Und... uh. Nun, eigentlich sonst nur noch der Torwart, Michael Esser, aber das hat ja was wirklich Verzweifeltes, wenn man festhalten muss, dass man ohne dessen Paraden vielleicht 0:5 verloren hätte.
Gefühlslage
Das ist das schlimmste Spiel der Saison. Wenn das gewonnen wird, gibt es eine Resthoffnung, minimal vielleicht, aber immerhin. Geht es verloren, können wir den Abstieg sicher einplanen. Und bei der finanziellen Lage von 96 ist nicht so sicher, ob man in der nächsten Saison ein Team zusammenbringt, das den Wiederaufstieg schaffen kann.


Stimmung
Im Pokal gegen einen Zweitligisten (HSV) den einzigen Torschuss in der Nachspielzeit zustande zu bringen, war selbst für FCN-Fans harte Kost. Das Remis in Bremen hatte ein wenig besänftigt, gegen Hamburg hat die Mannschaft nun viel Kredit verspielt.
Form
Leibold, Margreitter und Goden sind fraglich, Petrak ist gesperrt. Eventuell muss Löwen in der Abwehr aushelfen. In der Defensive herrscht nun auch personeller Notstand. Gegen Bremen gab es mal wieder einen Punkt. Der letzte Sieg ist mittlerweile aber 14 Spiele her. Schlechteste Offensive, schlechteste Defensive. Ein Wunder, dass man damit Vorletzter ist.
Gefühlslage
Auf der anderen Seite steht ein Team, das sich genauso desolat präsentiert wie das eigene. Tatsächlich ziehe ich meine Hoffnung einzig und allein daraus. Fußball zum Abgewöhnen. Es würde mich nicht wundern, wenn im El Kackico am Ende alles verstolpert wird und weder Hannover noch Nürnberg der Befreiungsschlag gelingt.

Der Letzte gegen den Vorletzten, die beiden schlechtesten Defensiven der Liga (je 44 Gegentore) und zwei der drei schlechtesten Offensiven (96 hat 18 eigene Treffer erzielt, Nürnberg 17). Das kann nur ein gruseliger Kick werden, der inklusive der Zuschauer am Ende nur Verlierer produziert. Tipp: 0:0.




Stimmung
Das Team von Niko Kovac ist nicht Plan-B-fähig. Gelingt es nicht, die initiale Spielidee durchzudrücken, tut sich das Trainer-Team schwer nachzujustieren. Es mangelt an Ideen, auf Spielsituationen zu reagieren.
Form
18 Mal führte der Bayern in der Bundesliga. Nur 13 Spiele konnten gewonnen werden. Zwölf Punkte wurden so leichtfertig verspielt. Das ist wenig meisterlich und der Hauptgrund für den aktuellen Tabellenstand.
Gefühlslage
Es ist das Duell Meister gegen Vizemeister des Vorjahres. Von diesem Glanz ist aber nichts mehr übrig geblieben - auf beiden Seiten. Die Fans des FC Bayern werden sich dran gewöhnen müssen, in dieser Saison in der Tabelle länger nach ihrer Mannschaft zu suchen.


Stimmung
Rudi Assauer würde vermutlich nicht wollen, dass wir ihn lange betrauern. Er würde wohl sagen: "Kommt, macht mit eurem Kram einfach weiter!" Natürlich ist die Stimmungslage am Ernst-Kuzorra-Weg getrübt, aber auch zwiegespalten. Einerseits betrauert man den Verlust einer großen Schalker Legende, andererseits freut man sich über den Einzug ins DFB-Pokalviertelfinale – es ist ein merkwürdiges Gefühl.
Form
Am Mittwochabend zeigte Schalke 04 nach langer Zeit mal wieder so etwas wie guten Fußball. Kombinationen klappten, Chancen wurden kreiert und Tore erzielt. Samstagabend geht es allerdings gegen ein ganz anderes Kaliber, den FC Bayern. Nach der Niederlage gegen Leverkusen sind die Brezelbinder bemüht, den Abstand auf den BVB nicht noch größer werden zu lassen.
Gefühlslage
Spiele beim FC Bayern sind für die Schalker oftmals nicht so prickelnd. Vor allem gegen angesäuerte Bayern. Chancenlos ist man dennoch nicht, denn die Kovac-Truppe offenbart eklatante Schwächen in der Defensive. Domenico Tedesco wird seine Gehirnzellen wieder glühen lassen, bis er nicht mehr kann. Vielleicht entführen die Schalker Knappen ja in München einen Punkt.

Meister gegen Vizemeister der Vorsaison, aber das wirkt, als sei es einhundert Jahre her. Beide Teams haben in dieser Saison erhebliche Probleme. Dass die Münchner nach der Niederlage gegen Leverkusen vor einer Woche erneut verlieren, ist allerdings kaum vorstellbar. Dafür spielt Schalke zu fantasielos. Sieg FC Bayern.




Stimmung
Dem Grottenkick in Nürnberg folgte ein Pokalfight in Dortmund, der jeden Werderaner wie auf Wolken schweben lässt. Hinzu kommt die Geburtstagsstimmung dieser Tage. 120 Jahre SV Werder Bremen. Einmal drei Punkte zum Jubiläumsspiel, bitte!
Form
Dank der 120 Minuten in den Knochen, könnte etwas Rotation anstehen. Bargfrede steht nach Gelbsperre immerhin wieder im Kader. Außerdem ist Yuya Osako von der Asien-Meisterschaft wieder zurück.
Gefühlslage
Nach Nürnberg wollte niemand mehr etwas mit Fußball zutun haben. Dann kam das Pokalspiel gegen Dortmund, und man möchte wieder mehr. Aber Augsburg? Das möchte niemand. Zu viele schlechte Erfahrungen der letzten Jahre stecken in den Köpfen. Da schwindet das gute Gefühl des Viertelfinaleinzuges etwas.


Stimmung
Endlich ist das Glück nach Augsburg zurückgekehrt, und zwar in rauen Mengen. Unverdienter ist selten ein Team ins Pokal Viertelfinale eingezogen, aber genau das hat die Mannschaft gebraucht, um wieder selbstbewusst an sich zu glauben.
Form
Die Liste der Ausfälle ist lang, der Altersdurchschnitt der Ersatzleute niedrig. Wenigstens sind ein Ji und ein Stafylidis in der Form ihres Lebens - wenn es sonst schon kaum einer ist.
Gefühlslage
Was soll man als Fan da erwarten? Geht die Duseltour durch den Norden weiter für den FCA? Oder landet er hart auf dem Boden der Tatsachen? Um den Fußballgott nicht zu reizen, tippe ich auf eine Niederlage - das hat gegen Mainz auch schon geholfen!

In den vergangenen zehn Duellen gegen Werder traf Augsburg immer. Gegen keinen Klub gab es eine längere Torserie. Nachdem der Negativlauf von zehn Partien ohne Dreier mit dem Sieg gegen Mainz zuletzt beendet wurde, ist diesmal ein Punkt drin für den FCA. Werder ist noch zu berauscht vom Triumph im Pokal gegen Dortmund.




Stimmung
Das ist das Spiel, auf das es wirklich ankommt, wenn man sich das ganz große Drama ersparen möchte. Gegen einen direkten Konkurrenten zählen die Punkte ja fast doppelt. Das wird anstrengend für alle Fortunen.
Form
Das Pokalspiel rechnen wir großzügig raus, gegen Hoffenheim ist es endlich mal wieder gelungen, einen Rückstand auszugleichen. Trotzdem: Souverän ist anders, es wird – siehe oben – anstrengend.
Gefühlslage
Das Zittern geht wieder los, Stabilität tut Not, vor allen Dingen bitte mal Standards gut verteidigen. Die Stürmer dürften auch gerne wieder sauberer spielen und treffen. Bitte wieder Fink in die Startelf und mit dem nötigen Siegeswillen zur Not mal rechtzeitig einwechseln. Bitte.


Stimmung
Die gute Laune beim VfB Stuttgart ist kaum noch steigerungsfähig. Alle Gremien sind hochkarätig besetzt, und die Mannschaft ist so stark, dass Spieler wie Mangala oder Özcan für einen Apfel und ein Ei an aufstrebende Zweitligisten verliehen oder gleich verkauft werden können. Wer etwas anderes behauptet, der ist ein ahnungsloser Vollidiot.
Form
Wer keinen Plan hat, der sieht in der Bundesliga schlecht aus. Und beim VfB hat eigentlich niemand einen Plan. Mit Didavi kam zuletzt ansatzweise etwas Struktur ins Mittelfeld, Gonzalez, Donis und Esswein probieren wenigstens mal etwas. Aber alles bleibt Stückwerk, weil die Mannschaft ohne erkennbares System spielt.
Gefühlslage
Nürnberg und Hannover können wir hinter uns lassen, aber den Blick nach oben können wir uns abschminken. Relegatio ante portas! Ganz egal, ob wir in Düsseldorf gewinnen, einen Punkt holen oder verlieren. Letzteres am wahrscheinlichsten. Mit dem aktuellen Punktestand plus Torverhältnis gehört der VfB eigentlich zwangsversetzt in die zweite Liga.

Friedhelm Funkel erlebt sein 800. Bundesligaspiel als Trainer oder Spieler. Keiner der aktuellen Bundesligakollegen kommt auf mehr als der Düsseldorfer Chefcoach. Sein Team holte aus den letzten sechs Ligaspielen 13 Punkte, Stuttgart nur einen. Diesmal gibt es eine Punkteteilung, und darüber würde sich Funkel als Jubiläums-Geschenk sicher freuen.
Egal ob Dortmund vs. Hoffenheim, RB Leipzig vs. Eintracht Frankfurt oder Bayern München vs. Schalke 04, der 21. Spieltag bringt Spannung pur mit sich! Bei den Sportwetten News von sportwetten.spiegel.de finden Sie zahlreiche Promotions für den kompletten Spieltag.