Grundstücksposse in Frankfurt Renn-Klub legt Beschwerde gegen Plan für DFB-Zentrum ein
Der Ärger um die DFB-Akademie geht weiter: Nach SPIEGEL-Informationen legt der Renn-Klub in Frankfurt Beschwerde gegen die Pläne für das Leistungszentrum ein. Es geht um den Grundstückspreis.
Die Reitsportler des Renn-Klubs in Frankfurt am Main haben bei der EU-Kommission offiziell Beschwerde gegen die Pläne zum Bau einer Akademie des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) eingelegt.
Nach ihrer Ansicht hat die Stadt Frankfurt dem DFB das Gelände der bisherigen Pferderennbahn in Frankfurt-Niederrad weit unter Marktwert überlassen. Dies sei wettbewerbsverzerrend und komme einer unzulässigen Beihilfe nach EU-Recht gleich. Der Fußball-Bund zahle nur etwa 46 Euro pro Quadratmeter, wohingegen angrenzende Grundstücke für zum Teil mehr als 800 Euro je Quadratmeter gehandelt würden. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)
Die Verantwortlichen in Frankfurt berufen sich darauf, den Wert nach üblichen Methoden ermittelt zu haben. Der Renn-Klub argumentiert, dass die Gesamtsumme von 6,8 Millionen Euro für das 15 Hektar große Gelände voraussichtlich nicht einmal die Kosten der Stadt decke, um beispielsweise bestehende Miet- und Pachtverhältnisse abzulösen. Da das Gelände ohne öffentliches Gebotsverfahren an den DFB vergeben worden sei, hätten andere Sportverbände oder Vereine keine Chance gehabt, an das Grundstück zu kommen.
Der DFB will dort bis Ende 2018 ein Schulungszentrum mit Fußballplätzen, Sporthalle und Büros errichten. Pferderennen sollen künftig in Frankfurt nicht mehr möglich sein.
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