Löw glaubt an Neuer "Sieht sehr gut aus"
Der Gesundheitszustand von Torwart Manuel Neuer ist das große Thema im Trainingslager des DFB. Der Bundestrainer gibt sich betont optimistisch - hat aber auch Alternativpläne, falls sein Kapitän ausfallen sollte.
Bundestrainer Joachim Löw glaubt an eine WM-Teilnahme seines Kapitäns Manuel Neuer. "Er hat auch bei der höchsten Belastung keine Probleme. Es sieht momentan sehr gut aus", sagte Löw im Trainingslager in Eppan.
Der Torhüter des FC Bayern München hat nach seinem Mittelfußbruch seit September kein Pflichtspiel mehr bestritten. Dennoch hat ihn Löw in seinen vorläufigen WM-Kader berufen. "Wenn er das Gefühl hat, dass er Top-Leistungen bringen kann, kann er dabei sein in Russland", sagte Löw nach den ersten beiden Trainingseinheiten in Südtirol.
Der Bundestrainer und Neuer hatten zuvor betont, dass es nicht vorstellbar wäre, dass der Schlussmann ohne Spielpraxis zur WM-Endrunde (14. Juni bis 15. Juli) reise. Vor der endgültigen Meldung des 23-Kaders beim Weltverband Fifa am 4. Juni steht zwei Tage zuvor nur noch das Länderspiel in Klagenfurt gegen Österreich auf dem Programm.
Zwei Ersatzkandidaten für die Rolle des Kapitäns
Sollte Neuer es nicht zur WM schaffen, favorisiert Löw offenbar Thomas Müller für die Rolle des Kapitäns. "Ich denke, für diesen Fall gäbe es zwei Kandidaten, die sich nach Neuer immer mal wieder abgewechselt haben: Sami Khedira und Thomas Müller", sagte der Bundestrainer im "Bild"-Interview.
"Thomas kann diese Aufgabe hervorragend ausfüllen, weil er ein Spieler ist, der zu allen in der Mannschaft ein sehr gutes Verhältnis hat. Er spricht mit jedem, ist eine absolut positive Erscheinung mit der nötigen Lockerheit und Professionalität. So jemanden braucht jedes Team. Thomas verliert bei aller Ernsthaftigkeit nie den Spaß."
Am Donnerstagmittag hatte die DFB-Auswahl mit 16 Feldspielern und drei Torhütern das Training für die WM-Endrunde aufgenommen. Am Freitag werden weitere sieben Spieler aus dem vorläufigen WM-Kader, darunter die Weltmeister Mats Hummels und Thomas Müller, als Nachzügler in Südtirol erwartet. Toni Kroos wird das 27-köpfige Aufgebot erst nach dem Champions-League-Finale mit Real Madrid gegen den FC Liverpool komplettieren. Bis zum 4. Juni muss Löw noch vier Akteure aus dem Kader streichen.
chh/sid/dpa