Spiel gegen Dynamo Dresden St. Pauli entschuldigt sich für Fan-Plakat
Auf einem Plakat von Fans des FC. St Pauli wurden die Opfer der Bombenangriffe in Dresden 1945 verhöhnt. Dafür hat sich der Klub nun offiziell bei seinem Gegner entschuldigt.
Zweitligist FC St. Pauli hat sich wenige Stunden nach dem 2:0-Sieg gegen Dynamo Dresden beim Gegner entschuldigt - für ein Plakat seiner Fans. Auf dem Spruchband, das die Bombenangriffe auf Dresden kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs thematisierte, stand: "Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt - gegen den doitschen Opfermythos".
In dem Schreiben des Tabellen-16. heißt es: "Auch wenn der FC St. Pauli sich von der These des Opfermythos, der in der Vergangenheit speziell von Nationalisten und Rechtspopulisten propagiert wurde, klar distanziert und einen kritischen Umgang mit der deutschen Geschichte ausdrücklich begrüßt und fordert, ist mit den Worten auf dem Spruchband eine Grenze überschritten worden, werden dort doch die Toten der Luftangriffe auf Dresden verhöhnt", hieß es in einer Klub-Mitteilung: "Für das Verhalten seiner Anhänger möchte sich der FC St. Pauli bei Dynamo Dresden, seinen Fans und allen Angehörigen der Opfer der Angriffe vor 72 Jahren entschuldigen."
Nach Rücksprache mit dem Fanclubsprecherrat der offiziellen Fanclubs des FC St. Pauli (FCSR) habe sich dieser der offiziellen Entschuldigung angeschlossen. "Die Tonalität des ersten Teils des Spruchbandes kann auch für den FCSR in Inhalt und Wortwahl als Aussage nicht so stehen bleiben", hieß es.
Erst in der vergangenen Woche hatten die Fans von Borussia Dortmund für einen Skandal gesorgt. Vor dem Spiel waren unter anderem Steine, Glasflaschen und Leuchtraketen in Richtung RB-Fans geflogen. Vor dem Anpfiff hatten zahlreiche Banner auf der Südtribüne für Entsetzen gesorgt: Viele riefen offen zu Gewalt auf und richteten sich direkt gegen Verantwortliche des Gegners.
bam/sid