Greuther Fürth vs. Nürnberg Wirbel um Sperrzone bei Franken-Derby
Das 255. Franken-Derby zwischen Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg sorgt schon vor seiner Austragung für Aufregung. Erst erklärte die Stadt Fürth die Innenstadt aus Angst vor Ausschreitungen zum Sperrgebiet für "Club"-Fans, dann wurde das Betretungsverbot aber doch wieder gekippt.
Hamburg - Es ist eines der traditionsreichsten Derbys der Welt: Seit 110 Jahren spielen Greuther Fürth und der 1. FC Nürnberg gegeneinander. Erstmals steigt das Franken-Derby nun auch in der Bundesliga. Angesichts der Rivalität zwischen beiden Vereinen gelten beim 255. Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.
"Wir werden alles tun, um so viel Sicherheit wie möglich zu gewährleisten. Das Spiel hat die Sicherheitsstufe eins - die höchste, die denkbar ist", sagte Fürths Präsident Helmut Hack. "Ein Derby lebt von Emotionen. Aber die Rivalität muss sportlich bleiben", so Fürth-Trainer Mike Büskens.
Aus Angst vor Ausschreitungen hatte die Stadt Fürth zu Beginn der Woche ungewöhnliche Maßnahmen ergriffen: Kurzerhand wurde die Innenstadt zur Sperrzone für "Club"-Fans erklärt und ein geplanter Fanmarsch der Nürnberger untersagt. Eine Nürnbergerin wollte sich mit dem Verbot aber nicht abfinden und reichte Klage dagegen ein.
Das Verwaltungsgericht Ansbach gab der Klage statt und kippte das geplante Betretungsverbot. In der Urteilsbegründung hieß es, die Verfügung der Stadt sei "unverhältnismäßig". Nach Ansicht der Kammer wiegt letztendlich das Interesse der Klägerin und aller friedlichen Fans mehr als die extrem verschärften Sicherheitsvorkehrungen der Stadt Fürth aus Angst vor Ausschreitungen.
Auch Choreographie genehmigt
Auch eine von Greuther Fürth zunächst untersagte Choreografie der Gästefans im Stadion ist nun offenbar doch genehmigt worden. Wie der 1. FC Nürnberg auf seiner Homepage mitteilte, wurde im Nachgang zur offiziellen Pressekonferenz "im Dialog mit allen Beteiligten" eine Lösung gefunden, damit die Choreografie der Nürnberger Anhänger stattfinden kann.
Vor knapp einem Jahr waren nach der Nürnberger Pokal-Niederlage gegen den damaligen Zweitligisten "Club"-Fans auf Fürther Anhänger losgegangen. Vor einem Monat dann griffen 60 Anhänger der Nürnberger das Vereinsheim von Fürther Anhängern während einer Lesung an. Es gab eine Massenschlägerei.
mib/dpa