Hilfsmittel im Fußball Der Videobeweis kommt
Revolution im europäischen Fußball: Strittige Szenen können in der Bundesliga zukünftig mit Hilfe von Videoaufnahmen überprüft werden. Diese Neuerung wird allerdings zunächst nur probeweise eingeführt.
Das International Football Association Board (Ifab) hat den Weg zu einer historischen Veränderung der Regeln frei gemacht. Etwa fünf Fußball-Ligen sollen spätestens von der übernächsten Saison an den Videobeweis als Hilfsmittel für Schiedsrichter testen. Das beschlossen die acht stimmberechtigten Mitglieder des IFAB, das über die Fußballregeln bestimmt, in Cardiff.
Schon seit einigen Jahren wurde über die Einführung des Videobeweises in deutschen Stadien diskutiert. DER SPIEGEL berichtete schon vor zwei Jahren über die neusten Erkenntnisse in diesem Zusammenhang.
Über die genaue Form der Tests wurde noch keine Entscheidung getroffen, hieß es nach der Sitzung, an der auch der neue Fifa-Präsident Gianni Infantino teilnahm. "Heute haben wir wirklich eine historische Entscheidung für den Fußball getroffen", sagte der Schweizer. Der Generalsekretär des schottischen Fußball-Verbands Stewart Regan, betonte, dass es darum ginge, den Schiedsrichtern bei Entscheidungen zu helfen und nicht, den Trainern Einspruchschancen zu ermöglichen. Dies hatte unter anderem Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angeregt.
Insgesamt zwölf nationale Ligen und eine Konföderation hatten sich beim Ifab als Tester beworben. "Eine Handvoll" soll schließlich die Tests vornehmen. Zu den Bewerbern gehört auch die Bundesliga.
Offenbar könnte der Videobeweis bei der Copa America im Juni in den USA bereits als Versuch eingesetzt werden. "Das ist ein großer Test, und wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, das Fußballspiel zu schützen. Der Fluss des Spiels ist sehr wichtig", sagte Infantino.
bam/dpa