Gewalt im Amateurfußball Hamburgs Schiedsrichter schlagen Alarm
"Wir werden beleidigt, bedroht und körperlich attackiert": In einem offenen Brief beklagen Hamburgs Schiedsrichter die Zustände im Amateurbereich. Der Respekt vor den Spielleitern sei vollkommen verloren gegangen.
Die Schiedsrichter des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) prangern in einem offenen Brief den Umgang mit ihnen an. "Vielfach werden wir ehrenamtlichen Schiedsrichter respektlos behandelt. In einigen Fällen werden wir beleidigt, bedroht oder gar körperlich attackiert", heißt es in dem vom HFV verbreiteten Schreiben.
Die Schiedsrichter drohen schon seit Längerem damit, Spiele einiger namentlich nicht genannter Klubs künftig nicht mehr leiten zu wollen, sollte sich an den Zuständen nichts ändern. "Wir Schiedsrichter sind nicht das Ventil für gesellschaftliche Probleme, schlechte Erziehung oder unkontrollierte Emotionen. Wir fordern die verantwortlichen Personen in den Vereinen dazu auf, dafür zu sorgen, dass Spieler, Eltern, Trainer und Zuschauer uns mit Respekt begegnen", lautet ihre Forderung.
Der Respekt vor den Spielleitern sei "vollkommen verloren gegangen", selbst einige Vereinsoffizielle hätten "ein Werteproblem", klagen die Schiedsrichter. Sollten ihre Anliegen keine Unterstützung finden und sollte keine Besserung der Situation eintreten, behalten sie sich weitere aufmerksamkeitswirksame Maßnahmen vor. Ihre Initiative werde "ausdrücklich unterstützt" durch den Verbands-Schiedsrichterausschuss und die acht Hamburger Bezirks-Schiedsrichterausschüsse.
cte/dpa