Real Madrid Trennung von Pellegrini macht Weg für Mourinho frei
Real Madrid hat sich von Trainer Manuel Pellegrini getrennt. Als Nachfolger will der Club José Mourinho, derzeit noch Trainer von Champions-League-Sieger Inter Mailand, verpflichten. Auch Mourinho will nach Madrid - doch erst muss er seinen Vertrag bei Inter auflösen.
Hamburg - Der Weg für Startrainer José Mourinho vom Champions-League-Sieger Inter Mailand zum spanischen Rekordmeister Real Madrid ist frei. Madrid trennte sich am Mittwochabend von Trainer Manuel Pellegrini und kündigte an, dass Mourinho sein Nachfolger werde. "Wir sind überzeugt, dass wir einen frischen Impuls brauchen", sagte Präsident Florentino Perez auf einer Pressekonferenz, "wir sind überzeugt, dass Jose Mourinho die richtige Person ist, diesen Job zu übernehmen."
Die Verpflichtung Mourinhos sei eine Gelegenheit, die Real Madrid nicht habe ungenutzt lassen können, sagte Perez. Die Verpflichtung Mourinhos werde geschehen, "sobald Mourinho seinen Kontrakt mit Inter aufgelöst hat." Gleichzeitig schränkte der Präsident ein, dass Mourinho zuvor seine "Vertragssituation mit Inter lösen" müsse.
Pérez bezeichnete Mourinho als den "besten Trainer der Welt". Real will dem Coach einen Vierjahresvertrag mit einem Gehalt von zehn Millionen Euro im Jahr geben. Damit wäre Mourinho der bestbezahlte Trainer in der spanischen Fußballgeschichte.
Unklar ist, ob Mourinho mit Inter Mailand bereits eine Einigung über seine Freigabe erzielt hat. Die Mailänder verlangen vom spanischen Rekordmeister für den Trainer eine Ablösesumme von 16 Millionen Euro. Die Madrilenen sind allerdings nicht bereit, die von Inter geforderte Ablöse zu zahlen. Beide Seiten müssen nun verhandeln, zumal Real den Mailändern auch den brasilianischen Verteidiger Maicon abwerben will.
"Ich werde in Spanien arbeiten"
Mourinho hatte bereits am Mittwochnachmittag seinen Wechsel indirekt bestätigt. Nach einem Treffen mit dem Inter-Vorstandsmitglied Rinaldo Ghelfi, bei dem es um die Auflösung seines bis 2012 laufenden Vertrags ging, sagte er in Mailand: "Ich habe jetzt Urlaub, und danach werde ich in Spanien arbeiten." Es sei "unmöglich" für ihn, in Mailand zu bleiben. Mourinho hatte angeblich am Dienstagabend nach Madrid fahren wollen, musste jedoch auf die Reise verzichten, da er noch keine Einigung mit Inter erzielt hatte.
Bereits nach dem Sieg im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern hatte Mourinho gesagt, dass er nach Madrid wechseln wolle. Er wolle der einzige Trainer werden, der mit drei Mannschaften die Champions League gewinnt. Daher sei es wahrscheinlich, dass er den Verein wechseln werde. Vor seinem Triumph in der Königsklasse mit Inter hatte Mourinho bereits 2004 mit dem FC Porto die Champions League gewonnen.
Mourinho holte in der abgelaufenen Saison mit Inter das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Pellegrini hatte sich dagegen in der spanischen Meisterschaft dem FC Barcelona geschlagen geben müssen und war auch in der Champions League bereits im Achtelfinale an Olympique Lyon gescheitert.
Dem Chilenen Pellegrini wurde damit zum Verhängnis, dass er mit den "Königlichen" keinen Titel gewann, obwohl die Madrilenen vor der Saison eine Rekordsumme von 250 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hatten. Dabei holte Pellegrini mit Real in der Primera División 96 Punkte, mehr als je zuvor ein Team in der Vereinsgeschichte. Madrids Vertrag mit Pellegrini lief noch bis 2011. Angeblich muss der Club dem Trainer 4,5 Millionen Euro Abfindung zahlen.
ulz/sid/dpa/rtr