Halbzeit-Videobeweis Freiburg verzichtet auf Einspruch - und kritisiert DFB
Nach dem umstrittenen Videobeweis in der Halbzeitpause wird Freiburg die Spielwertung nicht anfechten. Der Ärger über den DFB ist aber groß.
Der verspätete Elfmeter im Abstiegskrimi zwischen dem FSV Mainz 05 und dem SC Freiburg hat für heftige Diskussionen gesorgt. Nun hat sich auch der Sportklub geäußert und erklärt, er werde nach der 0:2-Niederlage auf einen Einspruch verzichten.
"Nach reiflicher Überlegung hat sich der SC Freiburg dazu entschieden, keinen Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen, um die volle Konzentration auf die kommenden wichtigen Spiele richten zu können", teilte der Tabellen-16. in einer Stellungnahme mit. Gleichzeitig kritisierte der Verein das Vorgehen als "unpräzise" und "intransparent", die Bundesliga dürfe "kein Experimentierfeld" für den Videobeweis sein.
Das war passiert: Schiedsrichter Guido Winkmann hatte bereits zur Halbzeit gepfiffen, die Spieler waren auf dem Weg in die Kabine - und dann griff Video-Assistentin Bibiana Steinhaus ein. Winkmann entschied nach Studium der Videobilder auf Strafstoß. Die Teams mussten zurück aufs Feld, der Mainzer Pablo de Blasis verwandelte zum 1:0.
Kritik am Vorgehen des DFB
Laut DFB-Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich sei das Vorgehen regelkonform gewesen. "Wichtig ist, dass der Hinweis der Video-Assistentin noch erfolgte, bevor das Schiedsrichterteam das Spielfeld verlassen hat. Das ist hier der Fall", sagte Fröhlich der "Bild"-Zeitung: "Bibiana Steinhaus kontaktierte Guido Winkmann, als dieser noch auf dem Spielfeld war. Das belegen die Aufzeichnungen aus dem Video-Center in Köln."
Der SC Freiburg hat an dieser Darstellung Skepsis geäußert und schrieb in seiner Mitteilung: Die Fernsehbilder "verdeutlichen vielmehr, dass Herr Winkmann die Intervention erst wahrgenommen hat, nachdem er das Spielfeld verlassen hat. Gerade mit dem zeitlichen Abstand von einem Tag hätten wir uns diesbezüglich eine transparente, präzise und damit nachvollziehbare Erläuterung des DFB gewünscht."
jan