Reform im Handball Bundesliga will nicht mehr jedes Tor zählen
Anstatt die Spiele zu reduzieren, will die HBL Profis mit einer originellen Idee entlasten: Die Tordifferenz soll abgeschafft werden. So sollen die Stars geschont werden.
In der Debatte um die zu große Belastung im Profihandball hat die Handballbundesliga einen Reformvorschlag gemacht. Die HBL will aber keine Spiele streichen. Ab der kommenden Saison soll stattdessen bei Punktgleichheit der direkte Vergleich und nicht wie bislang das Torverhältnis den Ausschlag geben. Dies berichtet Handball-World.com.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand dagegen ausspricht", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dem Internetportal. Bohmann ist überzeugt, dass die Top-Teams ihre besten Spieler bei deutlichem Vorsprung nicht mehr bis zur letzten Minute einsetzen müssten, sondern häufiger auf die zweite Garde setzen könnten. "Sie müssten nicht mehr - wie in den engen Rennen der vergangenen Jahre - hinter jedem Tor her sein", sagte Bohmann.
Zurzeit liegen die Rhein-Neckar Löwen und der THW Kiel punktgleich an der Spitze, die Mannheimer führen die Tabelle elf Spieltage vor Schluss aufgrund des um vier Treffer besseren Torverhältnisses an. Erinnerungen an das Foto-Finish 2014 werden wach, als Kiel den Löwen den Titel am letzten Spieltag noch wegschnappte - der THW war am Ende zwei Tore besser.
Bohmann ist überzeugt, dass die geplante neue Regelung im Hinblick auf die Reduzierung der Belastung eine größere Auswirkung haben könnte als eine Aufstockung der spielberechtigten Profis von bislang 14 auf 16 Spieler, wie es der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt seit längerer Zeit fordern.
rae/sid