Rudern bei Olympia Deutscher Doppelvierer holt Gold
Die Ruderer haben die nächste deutsche Goldmedaille gewonnen: Der Doppelvierer der Männer siegte überlegen. Silber holte das Quartett aus Kroatien, Bronze ging an Australien. Marcel Hacker hingegen ruderte im Einer nur hinterher.
Hamburg - Rang zwei im Vorlauf, Platz drei im Halbfinale, Sieg im Finale: Deutschlands Doppelvierer um Tim Grohmann, Lauritz Schoof, Phillipp Wende und Karl Schulze hat seine starke Form bei den Olympischen Sommerspielen bestätigt und Gold gewonnen.
Nach der Zieldurchfahrt lagen sich die vier deutschen Athleten überglücklich in den Armen, während die geschlagene Konkurrenz fertig auf ihren Rollsitzen hockte. "Wir sind die Geilsten", brüllte Schulze nach dem Triumph.
In einem packenden Finale hatte sich das deutsche Quartett souverän mit 2,3 Sekunden Vorsprung vor Kroatien durchgesetzt. Bronze sicherte sich das Team aus Australien. "Das war sehr beeindruckend. Mit so einem Abstand habe ich nicht gerechnet. Die Kroaten hatten nie das Gefühl, dass sie vorbeifahren können", sagte der deutsche Cheftrainer Hartmut Buschbacher.
Bei ungünstigen Wetterbedingungen mit Wind und Regen setzte sich das deutsche Boot direkt an die Spitze und kontrollierte das Rennen. Die Kroaten starteten zwar immer wieder Angriffe, doch sie kamen ab der Hälfte der Strecke nicht mehr in Schlagdistanz.
"Der Wille war da, es hat einfach von Anfang bis Ende gepasst", sagte Grohmann nach dem Rennen: "Als die Kroaten angegriffen haben, haben wir dagegengehalten."
Wiedergutmachung für die WM 2011
Für den Doppelvierer war die Goldfahrt auch Wiedergutmachung für die WM-Vorstellung im vergangenen Jahr im slowenischen Bled. In Führung liegend, blieb Schoof damals mit dem Ruderblatt wenige Meter vor dem Ziel im Wasser hängen, sodass Australien am schlingernden deutschen Boot noch vorbeizog und mit einem Vorsprung von 21 Hundertstelsekunden den WM-Titel gewann.
Für den Deutschen Ruder-Verband (DRV) war die Goldmedaille im Doppelvierer die dritte Medaille bei den Sommerspielen von London. Am Mittwoch hatte bereits der Achter der Männer Gold geholt und die Frauen im Doppelvierer Silber.
Dagegen hat Marcel Hacker eine Medaille im Ruder-Einer klar verpasst. Der 35-Jährige belegte im Endlauf nur den sechsten und damit letzten Platz. Gold ging an den neuseeländischen Weltmeister Mahe Drysdale vor Ondrej Synek aus Tschechien. Bronze sicherte sich der Brite Alan Campbell.
mib/ham/sid/dpa