Judoka Csernoviczki Erst ohnmächtig, dann Medaillenjubel
Die Olympischen Spiele von London haben ihre erste Heldin: Nach einem Würgegriff ihrer Gegnerin war Judoka Eva Csernoviczki im Viertelfinale in Ohnmacht gefallen und hatte deshalb verloren. Über die Trostrunde kämpfte sich die Ungarin trotzdem noch zur Bronzemedaille.
Hamburg - Es ist der kurioseste Medaillengewinn der bisherigen Spiele in London: Im Leichtgewicht-Viertelfinale des olympischen Judo-Turniers verlor die Ungarin Eva Csernoviczki das Bewusstsein, nachdem sie in einen Würgegriff ihrer Gegnerin Charlene van Snick (Belgien) geraten war. Der Mattenrichter brach den Kampf ab und erklärte van Snick zur Siegerin. Csernoviczki konnte nach kurzer Zeit aus eigener Kraft die Matte verlassen - sie entschied sich zum Weiterkämpfen.
Und so kam es für die 25-Jährige doch noch zum Happy End: In der Trostrunde setzte sich die Ungarin zunächst gegen Wu Shugen aus China durch und gewann im kleinen Finale durch einen Sieg über die Argentinierin Paula Pareto die Bronzemedaille - ebenso wie "Würgerin" van Snick. Die Goldmedaille in der Klasse bis 48 Kilogramm sicherte sich Sarah Menezes. Die Brasilianerin setzte sich im Finale gegen Peking-Olympiasiegerin Alina Dumitru aus Rumänien durch.
Bei den Männern feierte der Russe Arsen Galstjan den Sieg im Extraleichtgewicht. Im Finale besiegte Galstjan Vizeweltmeister Hiroaki Hiraoka aus Japan schon nach 41 Sekunden durch Ippon. Der zweimalige Weltmeister und große Favorit Rischod Sobirow aus Usbekistan musste sich mit Bronze begnügen, Dritter wurde auch der Brasilianer Felipe Kitadai.
Bei den Judo-Wettbewerben werden zwei Bronzemedaillen vergeben. So treten die Verlierer des Viertelfinals in der sogenannten "doppelten Trostrunde" im K.o.-Modus gegeneinander an. Die beiden Gewinner treffen dann auf die beiden Sportler, die im Halbfinale ausgeschieden sind. Die Sieger der beiden Kämpfe erhalten jeweils Bronze.
mib/sid