Deutsche Großstädte Mieten steigen um mehr als zehn Prozent
Schlechte Nachrichten für viele Mieter: In den meisten deutschen Großstädten werden die Preise weiter in die Höhe schnellen, auch bei Wohnungskäufen. Wie eine neue Studie zeigt, trifft dies vor allem Berlin, Hamburg, München und Frankfurt. Dort ist eine Steigerung um mehr als zehn Prozent möglich.
Berlin - Für die Bewohner deutscher Ballungszentren wird es immer schwieriger, erschwingliche Wohnungen zu finden. Und die Mieten werden in den meisten deutschen Städten einer Studie zufolge noch weiter steigen. An der Spitze liegen erneut Berlin, Hamburg, München und Frankfurt, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Hier ziehen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen inzwischen sogar kräftiger an als die Mieten.
"Daraus können spekulative Blasen entstehen, wenn die Mieten nicht aufholen", warnte DIW-Ökonom Konstantin Kholodilin. Hauptursache des teils starken Preisanstiegs sei die "zunehmende Wohnungsknappheit in vielen Großstädten". Für die Studie wurden auf Basis von Immobilienanzeigen im Internet Preis- und Mietentwicklung in 25 Großstädten untersucht.
Durchschnittlich legten die Wohnungspreise in Großstädten der Studie zufolge in den vergangenen fünf Jahren jährlich um 6,5 Prozent zu. An der Spitze steht München, wo die Preise doppelt so hoch sind wie im Durchschnitt. In Berlin dagegen lagen sie bis Ende 2010 etwa im Schnitt, stiegen seitdem aber stark an. In keiner der untersuchten Großstädte sanken die Mieten - nur in wenigen blieben sie mehr oder weniger konstant, beispielsweise in Dortmund, Duisburg, Essen und Wuppertal.
Im Ruhrgebiet sollen die Preise konstant bleiben
In den Städten mit überdurchschnittlichen Wohnungspreisen sind auch die Mieten besonders hoch. Am höchsten sind sie der Studie zufolge in München und Hamburg.
Für das kommende Jahr erwarten die Forscher in den meisten Großstädten einen weiteren Anstieg - wenn auch nicht mehr so stark wie noch 2012. In Berlin, Augsburg, Hamburg, München und Nürnberg könnten die Wohnungspreise sogar mehr als zehn Prozent zulegen. Auch in Dresden werde ein Plus von knapp zehn Prozent erwartet. Für das Ruhrgebiet prognostiziert das DIW dagegen konstante Preise. Auch die Mieten werden der Studie zufolge zulegen, wenn auch weniger stark als die Preise für Eigentumswohnungen.
Die Bundesregierung warnte Mitte Oktober in ihrem Immobilienbericht vor erheblichen Engpässen auf dem Mietmarkt, insbesondere Familien mit Kindern haben Probleme bei der Wohnungssuche.
leh/dpa/dapd