Job-Markt Arbeitslosenzahl in der Euro-Zone erreicht neuen Rekord
Vor allem im EM-Siegerland Spanien verschlechtert sich die Lage auf dem Job-Markt immer mehr: Die Schuldenkrise treibt die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone auf ein Rekordhoch. Die Quote stieg auf 11,1 Prozent, den höchsten Wert seit Beginn der Datenerhebung.
Luxemburg - Ausgelassen feiern die Spanier die Europameisterschaft ihrer Fußballer. Der Triumph ist eine willkommene Abwechslung von der verheerenden Wirtschaftskrise, die das Land erlebt. Doch der Kater dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Bereits am Montag musste Spanien neue schlechte Nachrichten verkraften. Die Arbeitslosigkeit ist im Mai auf 24,6 Prozent gestiegen, ein Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat.
Das Land hat damit die höchste Arbeitslosenquote in der Euro-Zone. Insgesamt waren in den 17 Ländern der Währungsgemeinschaft 17,5 Millionen Menschen ohne Job. Die Quote stieg auf 11,1 Prozent, das ist der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung für die Währungsunion 1995. Im Mai 2011 hatte die Quote noch bei 10,0 Prozent gelegen.
Besonders schlimm ist die Lage für junge Spanier: In der Gruppe der unter 25-Jährigen hat mehr als jeder Zweite keine Arbeit. Die zweithöchste Arbeitslosenquote hat Griechenland mit 21,9 Prozent. Die Quote könnte sogar noch gestiegen sein, für Mai wurden Eurostat aus Griechenland keine neuen Zahlen gemeldet.
Schlechte Stimmung in der Industrie
Die niedrigste Arbeitslosigkeit im Euro-Raum meldeten Österreich (4,1 Prozent), die Niederlande (5,1 Prozent) und Luxemburg (5,4 Prozent). In Deutschland lag die Quote den Angaben zufolge bei 5,6 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit kommt im Mai hingegen auf 6,6 Prozent, sie wendet in ihrer Statistik strengere Kriterien an.
Auch in der Industrie der Euro-Zone bleibt die Stimmung schlecht. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens Markit verharrte auf dem Vormonatswert von 45,1 Punkten. Damit liegt er deutlich unter der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.
In Spanien und Italien trübte sich die Stimmung in der Industrie abermals ein. Auch die deutschen Unternehmen zeigten sich pessimistischer, der Indikator für Frankreich legte dagegen leicht zu.
cte/Reuters/dpa