Trump-Drohungen USA und China melden Einigung im Handelsstreit
Massiv drohen, dann verhandeln - die Methode Donald Trump scheint vorerst erfolgreich: Im Handelsstreit mit China verkünden beide Seiten, die Volksrepublik werde mehr US-Produkte kaufen.
Die USA und China haben sich in ihrem Handelsstreit offenbar deutlich angenähert. In einer gemeinsamen Erklärung beider Länder am Samstag hieß es, man habe Maßnahmen vereinbart, um das US-Handelsdefizit mit China zu verringern.
Konkret gehe es darum, dass China mehr US-Produkte kaufe und Dienstleistungen beziehe. "Das wird dabei helfen, das Wachstum und die Beschäftigung in den USA zu unterstützen", hieß es.
US-Präsident Donald Trump sieht sein Land benachteiligt, weil die Volksrepublik viel mehr in die Vereinigten Staaten exportiert als sie dort einkauft. Trump hatte daher mit zusätzlichen Abgaben auf chinesische Produkte gedroht, die in den USA verkauft werden. China hatte seinerseits Gegenmaßnahmen angekündigt.
Der Streit hält die Finanzmärkte seit längerem in Atem, weil im Falle einer Nicht-Einigung ein Handelskrieg zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften nicht ausgeschlossen wird.
Wie die nun vereinbarten Maßnahmen im Detail aussehen, wurde zunächst nicht bekannt. Am Freitag hieß es noch, im Gespräch sei die Abschaffung von chinesischen Zöllen im Wert von vier Milliarden Dollar auf landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Obst, Nüsse, Schweinefleisch, Wein und Hirse. Die Gesamtsumme des chinesischen Angebots entspreche einer Forderung von Trump, der von Peking verlangt, den Überschuss bis 2020 um 200 Milliarden Dollar abzuschmelzen und die Zölle auf US-Exporte deutlich zu senken.
wal/Reuters