Fukushima-Entschädigung Regierung und Tepco gründen Milliarden-Hilfsfonds
Die Opfer der Fukushima-Katastrophe sollen mit einem milliardenschweren Fonds entschädigt werden. Das Geld stellt zunächst die japanische Regierung zur Verfügung. Später soll es der Kraftwerksbetreiber Tepco zurückzahlen.
Tokio - Die japanische Regierung will die Betreiberfirma des havarierten Atomkraftwerks in Fukushima stärker kontrollieren. Im Gegenzug stellt die Regierung mehrere Billionen Yen in öffentlichen Fonds zur Verfügung. Aus denen soll die Firma Tepco die Entschädigungszahlungen für die Opfer der Atom-Katastrophe begleichen können.
Eine Verstaatlichung des Stromkonzerns, bei der dem Staat mehr als 50 Prozent des Konzerns gehören würden, plant die Regierung nicht. Tepco solle eigenständig bleiben - auch wenn das Unternehmen gigantische Entschädigungszahlungen leisten muss. Der Plan der Regierung soll in der kommenden Woche offiziell vorgestellt werden.
Die Aktienkurse des Konzerns haben seit dem Erdbeben und dem Tsunami März Analysten zufolge fast 80 Prozent an Wert verloren. Es wird erwartet, dass auf Tepco Schadensersatzforderungen in Höhe von zehn Billionen Yen (rund 84 Milliarden Euro) zukommen. Als Folge der Naturkatastrophe war die Atomanlage Fukushima schwer beschädigt worden, es traten große Mengen an Radioaktivität aus.
Die öffentlichen Fonds sollen als zinslose Anleihen eingerichtet haben, die von einer gemeinsam von Tepco und der Regierung eingerichteten Institution in Bargeld umgewandelt werden können. Der Konzern soll das Geld dann später zurückzahlen. Tepco wurde verpflichtet, ein Konzept für den Wiederaufbau der Firma vorzulegen.
cte/Reuters/AFP