South Stream Gabriel hofft trotz russischen Vetos auf die Mega-Pipeline
Russland hat den Bau der South-Stream-Pipeline gestoppt, doch Wirtschaftsminister Gabriel setzt sich weiter für das Projekt ein. "Man muss einfach hoffen, dass man erneut ins Gespräch kommt."
Brüssel - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hofft, dass die Gaspipeline South Stream noch eine Chance hat. "Für Europa insgesamt wäre es gut, wenn das Projekt nicht gestorben wäre", sagte der SPD-Chef vor einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel.
Kreml-Chef Wladimir Putin hatte das Ende von South Stream bei seinem Türkei-Besuch am Montag verkündet. Mit der Pipeline durch Osteuropa wollte Russland eigentlich die Ukraine als Transitland nach Europa bedeutungslos machen. Nach den Worten von Alexej Miller, dem Chef des staatlichen Gazprom-Konzerns, soll nun die Türkei die Lieferungen an der Ukraine vorbei übernehmen.
Gabriel hofft offenbar, dass sich Millers Pläne noch rückgängig machen lassen. "Man muss einfach hoffen, dass, wenn sich die Lage zwischen Russland, der Ukraine und der Europäischen Union hoffentlich irgendwann wieder etwas stabilisiert hat, dass man dann erneut ins Gespräch kommt", sagte Gabriel.
Das Aus von South Stream hat Folgen für viele osteuropäische Staaten, vor allem für Bulgarien. Nach Darstellung von Gazprom-Chef Miller muss das EU-Land nicht nur auf 6000 Arbeitsplätze verzichten. Es blieben zudem drei Milliarden Euro Investitionen sowie die jährlichen Transitgebühren aus.
Im Laufe des Tages wollen sich die Minister acht betroffener Staaten am Rande des Weltklimagipfels in Lima mit der EU-Kommission beraten.
ssu/dpa