Milder Winter Steuereinnahmen steigen auf Rekordwert
Der März bringt mit mehr als 55 Milliarden Euro einen Rekordwert bei den Steuereinnahmen. Stark angezogen sind Lohn- und Einkommensteuer, aber auch Abgaben auf Erbschaften, Grunderwerb und Bier.
Berlin - Die Konjunktur gewinnt weiter an Fahrt. Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern haben im März getragen von einem beschleunigten Wirtschaftsaufschwung kräftig zugelegt. Mit 55,36 Milliarden Euro lagen sie um 7,2 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahresmonat, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht.
Die Steuerentwicklung wird insbesondere von der hohen Beschäftigung getrieben: Zu den Mehreinnahmen bei den gemeinschaftlichen Steuern haben vor allem die Lohnsteuer, die Einkommensteuer und auch die Steuern vom Umsatz - wie die inländische Mehrwertsteuer - beigetragen. Während der Bund im März 6,7 Prozent mehr einnahm, waren es bei den Ländern 7,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Dabei nahmen die allein den Ländern zustehenden Steuern überdurchschnittlich um 22,7 Prozent zu. Diese Entwicklung sei von fast allen Einzelsteuern getragen worden, heißt es in dem Bericht - insbesondere von der Erbschaftsteuer (plus 38,4 Prozent), der Grunderwerbsteuer (plus 23,2 Prozent) sowie der Biersteuer (plus 16 Prozent). Die Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge, die an Bund wie Länder geht, macht gar einen Sprung um 44,3 Prozent.
Bund gibt noch mehr aus, als er einnimmt
Für die ersten drei Monate des Jahres 2014 summierten sich die Steuereinnahmen auf gut 140 Milliarden Euro und lagen damit um 3,7 Prozent über denen vor einem Jahr. Die Entwicklung verläuft damit etwas positiver als bei der letzten amtlichen Steuerschätzung im November 2013 vorausgesagt. Im Mai steht die nächste Schätzung an.
Trotz der günstigen Steuerentwicklung klaffte im Zeitraum Januar bis März zwischen Ausgaben und Einnahmen des Bundes noch eine Lücke von 16,9 Milliarden Euro. Allerdings haben diese Zahlen noch wenig Aussagekraft für das Gesamtjahr.
Der Bund will 2015 erstmals seit 1969 ohne neue Schulden auskommen. Der deutsche Gesamtstaat aus Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen hat dieses Ziel bereits 2012 erreicht und 2013 wiederholt. "Auch in den Jahren 2014 bis 2016 erwartet die Bundesregierung in ihrer Projektion für die Haushaltsentwicklung einen ausgeglichenen Staatshaushalt. 2017 und 2018 werden leichte Überschüsse erzielt", schrieb Finanzstaatssekretär Thomas Steffen im Monatsbericht.
bos/Reuters/dpa