Handelsstreit Trump-Berater widerspricht US-Finanzminister
Finanzminister Mnuchin erwog auf Twitter, den Verkauf von US-Firmen an ausländische Investoren zu beschränken. Das hat die US-Börsen so sehr auf Talfahrt geschickt, dass ein Berater von Präsident Trump eingriff und widersprach.
Aus den USA kommen widersprüchliche Aussagen zu möglichen geplanten Beschränkungen für Investoren: Zunächst war es eine Ankündigung, die die Aktien etlicher amerikanischer Technologie-Firmen am Montag abstürzen ließ: Die geplanten Einschränkungen der USA für Investoren sollten für alle Länder gelten und richteten sich nicht speziell gegen China. Die Beschränkungen beträfen alle Länder, "die versuchen, Technologie von uns zu stehlen", schrieb US-Finanzminister Steven Mnuchin auf Twitter. Anderslautende Meldungen etwa des "Wall Street Journal" seien Falschnachrichten.
Das amerikanische "Wall Street Journal" hatte zuvor von Plänen berichtet, nach denen chinesische Investoren keine US-amerikanischen Tech-Firmen mehr kaufen dürfen. Nach Angaben aus Regierungskreisen werde demnach an Regeln gearbeitet, die den Verkauf bestimmter Firmen an Unternehmen untersagen, an denen chinesische Investoren mehr als ein Viertel der Anteile halten.
Die Äußerungen des Finanzministers - er bezeichnete die Berichterstattung als "Fake News" - sorgten kurzzeitig für Kurseinbrüche an den US-Börsen.
Daraufhin widersprach Peter Navarro dem US-Finanzminister. Navarro zählt zu den Handelsberatern des US-Präsidenten Donald Trump. Es gäbe keinerlei Pläne, Einschränkungen für Investitionen einzuführen, weder gegenüber China, "noch gegenüber irgendeinem anderen Land", sagte er dem Sender CNBC.
Die allgemeinen US-Handelsreformen hätten zum Ziel, Technologien und geistiges Eigentum der USA zu schützen und eine faire Basis im internationalen Handel zu schaffen - Beschränkungen zählten jedoch nicht dazu. Nach diesen Worten erholten sich die US-Börsen wieder leicht.
"WSJ"-Insider berichtet, Deadline für Pläne sei am Freitag
Dem "Wall Street Journal" zufolge sollen die Pläne über Investitionsstopps am Freitag vorgelegt werden. Bis dahin seien noch Änderungen möglich, etwa bei der Beteiligungsschwelle zitiert die Zeitung einen Insider. Demnach zielen die Einschränkungen für Investoren vor allem auf das strategische "Made in China 2025"-Programm ab.
US-Präsident Trump wirft China mehrere unfaire Handelspraktiken vor. Am 6. Juli treten US-Strafzölle auf chinesische Waren im Volumen von 34 Milliarden Dollar in Kraft.
In der US-Regierung gibt es aber noch keine einheitliche Linie, wie hart man gegen China vorgehen soll. Finanzminister Mnuchin gehört zusammen mit dem Wirtschaftsberater des Präsidialamtes, Larry Kudlow, zu den Befürwortern einer gemäßigten Linie.
Ihre Kontrahenten sind der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro, die für ein aggressiveres Vorgehen gegen China eintreten.
cop/Reuters