Überschuss für 2012 Vatikan schreibt schwarze Zahlen
Der Vatikan hat im vergangenen Jahr einen Überschuss in Millionenhöhe erwirtschaftet. Nur geringere Einnahmen aus Spenden und höhere Steuerzahlungen an den italienischen Staat verhinderten ein noch größeres Plus.
Vatikanstadt - Der Vatikan hat 2012 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das Haushaltsjahr sei mit einem Plus von 2,2 Millionen Euro abgeschlossen worden, teilte der zuständige Kardinalausschuss mit. Noch im Jahr 2011 war ein Defizit von knapp 15 Millionen Euro aufgelaufen. Trotz der positiven Bilanz forderte das Gremium weitere "Reformen zur Kostensenkung".
Das Plus in der Kasse kam trotz Kostensteigerungen und Einnahmeausfällen zustande: Am meisten gab der Vatikan für seine 2823 Beschäftigten aus. Auch eine neue, von Italiens Regierung eingeführte Grundsteuer hat der Mitteilung zufolge mit fünf Millionen Euro viel Geld gekostet.
Die Spenden der Gläubigen für den Papst - der sogenannte Peterspfennig - gingen dagegen um knapp vier Millionen auf 65,9 Millionen Euro zurück. Auch die Beiträge aus den Diözesen sanken von gut 32 Millionen auf 28,3 Millionen Euro. Dass am Ende dennoch ein Überschuss zu verzeichnen war, führte der Kardinalausschuss der Mitteilung zufolge vor allem auf ein gutes Finanzmanagement zurück.
Der Vatikan ist nicht zu verwechseln mit dem "Staat der Vatikanstadt", also dem auch völkerrechtlich souveränen, quasi irdischen Staat mit eigenem, wenn auch kleinen Territorium. Der Staat der Vatikanstadt hat einen eigenen Haushalt und erwirtschaftete mit knapp 2000 Beschäftigten im vergangenen Jahr ein Plus von 23 Millionen Euro - hauptsächlich durch den Betrieb der vatikanischen Museen, aber auch eines Supermarkts beziehungsweise einer Tankstelle.
Aus dem Budget des Vatikans - ein sogenanntes nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt - werden hingegen die Kosten für die Kurie und die diplomatischen Vertretungen im Ausland getragen.
fdi/AFP/Reuters