Staatsschulden Bund sparte rund 94 Milliarden Euro Zinsen
Deutschlands Schuldpapiere gelten in der Krise als eine der letzten sicheren Anlagen - entsprechend niedrig sind die Zinsen. Laut einem Zeitungsbericht hat der Staat dadurch seit 2008 viele Milliarden gespart.
Der Bund hat zwischen 2008 und 2014 rund 94 Milliarden Euro Zinskosten eingespart. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, aus der die "Welt" zitiert. Die Summe ergibt sich demnach aus der Differenz zwischen den ursprünglichen Annahmen im Zuge der mittelfristigen Finanzplanung und den tatsächlichen Zinskosten.
Nach Ausbruch der Finanzkrise hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf fast null Prozent gesenkt (siehe Grafik). Zudem gelten deutsche Schuldpapiere als sicherer Hafen in der Krise, wodurch der Bund ebenfalls weniger Zinsen zahlen muss.
Bund und Länder nehmen mehr Steuern ein
Neben den niedrigen Zinsen profitieren Bund und Länder auch von der robusten Konjunktur. Im März nahm der Fiskus insgesamt knapp 58 Milliarden Euro ein, 4,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, teilte das Bundesfinanzministerium am Donnerstag mit. Damit lagen die Steuereinnahmen im ersten Vierteljahr um 4,9 Prozent über dem Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr 2015 hat die amtliche Steuerschätzung im November ein Plus von 2,6 Prozent vorhergesagt.
Positiv zu Buche schlug im März vor allem die Lohnsteuer, die dem Staat knapp 13 Milliarden Euro einbrachte, 6,8 Prozent mehr als im März 2014. Hintergrund sind die hohe Beschäftigung und die jüngsten Lohnabschlüsse. Auch die Einnahmen aus der veranlagten Einkommensteuer legten deutlich zu - um 10,2 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Die monatlich stark schwankenden Umsatzsteuereinnahmen fielen mit 15,7 Milliarden Euro dagegen etwas geringer aus als im Vorjahr.
Auch in den kommenden Monaten dürften die Steuereinnahmen hoch bleiben. Für dieses und nächstes Jahr sagt die Bundesregierung ein Wirtschaftswachstum von jeweils 1,8 Prozent voraus. 2014 lag das Plus bei 1,6 Prozent.
ssu/dpa-AFX/Reuters