Boeing ausgestochen Airbus ergattert Milliardenauftrag
Die größte griechische Fluggesellschaft Aegean will bei Airbus bis zu 42 Kurz- und Mittelstreckenjets im Wert von gut vier Milliarden Euro bestellen. Am geplanten Stellenabbau hält das Unternehmen aber fest.
Die griechische Fluggesellschaft Aegean Airlines will bei Airbus insgesamt 42 Flugzeuge im Wert von etwa vier Milliarden Euro bestellen. Fest bestellt wurden 20 Exemplare der A320neo und zehn Maschinen in der Langversion A321neo. Optional sei zudem der Auftrag über zwölf weitere Maschinen mit Motoren der neuen Generation, die Kraftstoffeinsparungen von 15 Prozent ermöglichen, sagten Firmenmanager.
Aegean entschied sich bei der Auftragsvergabe gegen Maschinen des Airbus-Konkurrenten Boeing. "Heute ist ein wichtiger Tag für Aegean", sagte Vizechef Eftychios Vassilakis. Mit den neuen Flugzeugen wolle die Firma ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Es sei das dritte Mal in 19 Jahren, dass die Gesellschaft in neue Flugzeuge investiere, sagte der Manager weiter.
Betriebsrat befürchtet "schlimmsten Fall" bei Stellenabbau
Des ungeachtet konkretisiert sich der angekündigte Stellenabbau bei Airbus. "Es wurde deutlich, dass das Unternehmen in den Planungen bis zum Jahr 2021 von einem "Worst-Case-Szenario" ausgeht", sagte Holger Junge, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Airbus.
Nach einem Treffen mit der Geschäftsführung am Dienstag sagte er: "Für die besonders betroffenen Standorte Bremen und Augsburg müssen Maßnahmen getroffen werden, um dauerhaft mehr Auslastung sicherzustellen." Im zweitgrößten deutschen Airbus-Werk in Bremen sind nach früheren Betriebsratsangaben bis zu 300 Stellen von geplanten Streichungen oder Verlagerungen betroffen.
Ein Airbus-Sprecher sagte am Mittwoch jedoch: "Der Informationsstand ist der gleiche geblieben wie vor drei Wochen." Die Geschäftsführung wolle betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden.
Wegen einer dramatischen Auftragsflaute bei zwei Flugzeug-Baureihen stellt Airbus bis zu 3700 Stellen in Deutschland und drei anderen Ländern auf den Prüfstand. Nach inoffiziellen Angaben könnte die Zahl der betroffenen Stellen in Deutschland bei etwa 1500 liegen. Gewerkschafter wollen jetzt mehr ausgelagerte Arbeiten zurück in die eigenen Werke holen.
brt/dpa/Reuters