Preiskampf der Supermärkte Britische Wettbewerbsbehörde verbietet Aldi-Werbung
Mit seinem Expansionskurs setzt der Discounter Aldi die Konkurrenz in Großbritannien unter Druck. Nun hat ein Wettbewerber erwirkt, dass Aldi einen vergleichenden Werbespot zurückzieht.
London - Eine Aldi-Werbekampagne in Großbritannien ist nach einer Beschwerde des Supermarkt-Platzhirschs Tesco verboten worden. Der deutsche Discounter lockt darin Kunden mit dem Versprechen, dass sie bei ihrem wöchentlichen Einkauf Geld sparen, wenn sie zu Aldi wechseln. Die Spots der Kampagne suggerieren, Probanden hätten das ausprobiert und bestätigt.
Tesco hatte sich beschwert, die Angaben der Kampagne namens "Swap & Save" ("Tausche und Spare") seien veraltet und irreführend. Die zuständige Behörde für Werbestandards ASA teilte nun mit, grundsätzlich habe Aldi recht mit der Aussage, dass Kunden beim Einkauf im Discounter sparen können - im Detail sei die Kampagne dennoch irreführend. Aldi gab klein bei und teilte mit, das Unternehmen werde die Entscheidung der Behörde akzeptieren.
Die deutschen Discounter Aldi und Lidl sind in Großbritannien derzeit auf Expansionskurs und jagen der britischen Konkurrenz Marktanteile ab. Bereits im September hatte Aldi angekündigt, bis 2022 die Zahl seiner Filialen im Land auf 1000 mehr als verdoppeln zu wollen. Im Frühjahr war zudem bereits ein TV-Werbespot für Aldi verboten worden, nachdem sich die Supermarktkette Asda beschwert hatte.
Obwohl vergleichende Werbung in Großbritannien auch unter Supermärkten keine Seltenheit ist, ist die Kampagne laut Aufsichtsbehörde ASA deshalb ungewöhnlich, weil nicht einzelne Produkte oder ein Standard-Warenkorb verglichen werde. Stattdessen würden Käufer eingeladen über einen Zeitraum Aldi zu probieren, um eine unbestimmte Summe zu sparen.
Aldi hat im britischen Lebensmittelhandel derzeit einen Marktanteil von 4,8 Prozent. Tesco und Sainsbury's beklagten im vergangenen Jahr rückläufige Umsätze. Tesco meldete für das erste Quartal 2014 sogar die schlechtesten Zahlen seit etwa vier Jahrzehnten.
loe/dpa