Ankündigung Apple verzichtet auf Mineralien aus Konfliktregionen
Apple hat angekündigt, künftig weitgehend auf Rohstoffe aus Konfliktregionen wie dem Kongo zu verzichten. Der Elektronikkonzern veröffentlicht eine Liste aller Erzminen, aus denen Rohstoffe für iPhone, iPad und andere Produkte stammen, kann aber komplett ethisch saubere Quellen nicht versprechen.
Cupertino - Elektronikhersteller werden häufig für den Einsatz von Rohstoffen aus Konfliktregionen kritisiert. Der US-Konzern Apple will nach eigener Aussage künftig möglichst komplett auf den Einsatz von Mineralien verzichten, die in Konfliktregionen wie dem Kongo gefördert werden. Das für die Produktion der Apple-Produkte wichtige Mineral Tantal stamme inzwischen nachweisbar vollständig aus konfliktfreien Quellen, teilte das Unternehmen mit. Tantalerze wie Tantalit und Coltan werden als sogenannte Konfliktmineralien eingestuft, da die Förderminen im Osten der Demokratischen Republik Kongo von Rebellen kontrolliert werden. Diese Betriebe stehen im Verdacht, Menschenrechtsverletzungen mitzufinanzieren.
Für andere kritische Rohstoffe kann Apple den Beweis einer ethisch sauberen Quelle noch nicht lückenlos liefern. "Wir drängen unsere Zulieferer von Zinn, Wolfram und Gold hart, nur verifizierte Quellen zu verwenden", teilte das Unternehmen mit. Um die Verantwortung der Zulieferer zu betonen, veröffentlichte Apple zusammen mit dem Bericht eine komplette Liste aller Erzhütten, die Rohstoffe für Produkte wie das iPhone, das iPad und die Macintosh-Rechner liefern. Bei Zinn, Wolfram und Gold ist die Elektronikbranche aber nur ein vergleichsweise kleiner Abnehmer.
Fortschritte machte Apple dem Bericht zufolge bei der Einhaltung der maximalen wöchentlichen Arbeitszeit von 60 Stunden. Im vergangenen Jahr hätten sich 95 Prozent der Zulieferer daran gehalten. Im Jahr 2011 waren dies nach Apple-Angaben lediglich 38 Prozent. Inzwischen sei die durchschnittliche Arbeitszeit auf unter 50 Wochenstunden gesunken. Für Apple sei wichtig, dass die Arbeiter nur freiwillig länger als gewöhnlich arbeiten.
Der Kampf gegen zu lange Arbeitswochen war in den vergangenen Jahren zum Teil sogar auf Proteste der Arbeiter in China gestoßen, weil sie möglichst viel Geld für ihre Familien verdienen wollen und auf viele Überstunden pochen. Apple registrierte im vergangenen Jahr besonders lange Arbeitszeiten im September, weil zu diesem Zeitpunkt bereits viele Geräte für das Weihnachtsgeschäft produziert werden. Die für westliche Verhältnisse langen Arbeitszeiten waren in der Vergangenheit immer wieder von Gewerkschaften kritisiert worden. Jeff Williams, der bei Apple für die Produktion verantwortlich ist, sagte, sein Unternehmen nehme Kritik von Nichtregierungsorganisationen offen an. "Das hilft uns nur, besser zu werden."
Apple-Chef Tim Cook hatte nach dem Amtsantritt vor gut zwei Jahren mehr versprochen. Die Mitarbeiter des Unternehmens unternahmen im vergangenen Jahr 451 Kontrollen bei Zulieferfirmen. Dabei seien 23 Arbeiter entdeckt worden, die bei ihrer Einstellung noch keine 16 Jahre alt waren.
Apple steigert Marktanteil mit neuen iPhones
Mit seinen neuen iPhone-Modellen hat Apple sein Gewicht im Smartphone-Markt offenbar wieder merklich gesteigert. Im Weihnachtsquartal kam der US-Konzern nach Angaben der Marktforschungsfirma IDC auf einen Anteil von 17,6 Prozent. In den drei Monaten davor war Apple
vor dem Start der neuen Geräte noch auf 13,1 Prozent abgerutscht.
Das dominierende Google
-Betriebssystem Android kam nach IDC-Zahlen von Mittwoch zuletzt auf 78,1 Prozent nach 81 Prozent im Vorquartal. Auch die Microsoft
-Plattform Windows Phone gab demnach etwas nach: von 3,6 auf 3,0 Prozent. Weiterhin schnell bergab ging es für den notleidenden Smartphone-Pionier Blackberry
, der binnen drei Monaten von 1,7 auf nur noch 0,6 Prozent Marktanteil zurückfiel.
nck/dpa