Bank of America und Citigroup US-Großbanken feiern Milliardengewinne
Die Bank of America war einer der Verlierer der Finanzkrise. Doch langsam geht es wieder aufwärts für das zweitgrößte Geldhaus der USA. Die Bank verdreifachte ihren Jahresgewinn. Die Citigroup verzeichnete dagegen etwas weniger Überschuss als im Vorjahr.
New York - Die Erholung am US-Häusermarkt und ein strikter Sparkurs haben die Jahresbilanz der Bank of America
gerettet. Trotz Milliardenstrafen für die Sünden der Vergangenheit verdreifachte sich der Gewinn im vergangenen Jahr auf 4,2 Milliarden Dollar. Das teilte die Bank am Donnerstag in Charlotte mit.
Unternehmenschef Brian Moynihan konnte damit einen weiteren Erfolg vermelden. So schaffte er erst Anfang des Jahres einen Rechtsstreit mit dem staatlichen Hausfinanzierer Fannie Mae aus der Welt, bei dem es um fragwürdige Hypothekengeschäfte ging. Zudem einigte sich Moynihan mit den US-Aufsichtsbehörden auf einen Vergleich, um die Ermittlungen wegen Schlampereien bei Hauspfändungen zu beenden.
Das kostete die zweitgrößte US-Bank zwar im vergangenen Jahr zusammen 3,8 Milliarden Dollar, löste damit aber weitere von Moynihans Vorgänger geerbte Probleme. Die Bank war durch den Kauf des Immobilienfinanzierers Countrywide und der Investmentbank Merrill Lynch tief in den Strudel der Finanzkrise gezogen worden und leidet bis heute an den Folgen.
Positiv wirkten sich die deutlich gesunkenen Aufwendungen und eine stark eingedampfte Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle aus. Seitdem die Wirtschaft in den USA auf Erholungskurs ist, zahlen die Menschen wieder pünktlicher ihre Raten. Auch die Hausverkäufe und damit die Preise ziehen an. Insgesamt konnte die Bank of America mehr Gewinn erwirtschaften als von Analysten erwartet.
Europäische Banken dürften schwächer abschneiden
Die in Deutschland nur noch im Firmenkundengeschäft aktive Citigroup
verdiente 2012 unter dem Strich 7,5 Milliarden Dollar nach 11,1 Milliarden Dollar im Vorjahr. Gründe für den Rückgang waren unter anderem Verluste aus dem Verkauf von Minderheitsbeteiligungen. Allein im Schlussquartal - dem ersten unter dem neuen Bankchef Michael Corbat - schlugen zudem Kosten für juristische Streitigkeiten und Entlassungen von 2,3 Milliarden Dollar negativ zu Buche.
Am Mittwoch hatten bereits JP Morgan und Goldman Sachs glänzende Zahlen vorgelegt. JP Morgan
verdiente mit 21,3 Milliarden Dollar so viel Geld wie noch nie. Ähnlich gut lief es bei Goldman Sachs
. Die weltgrößte Investmentbank steigerte ihren Überschuss um 191 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar.
Für die europäischen Großbanken liegt die Latte damit hoch. Sie dürften angesichts der Euro-Schuldenkrise deutlich hinter den Ergebnissen ihrer US-Rivalen zurückbleiben. Die Ergebnisse kommen in den nächsten Wochen. Die ebenfalls von Rechtsstreitigkeiten belastete Deutsche Bank legt die Zahlen am 31. Januar vor - Analysten erwarten für 2012 einen Überschuss von gut drei Milliarden Euro.
cte/dpa/Reuters