Bericht über erhöhte Abgaswerte BMW-Aktie rauscht ab
Nach der Abgas-Affäre bei VW geraten auch andere Autohersteller unter Druck. Nach einem Bericht über erhöhte Abgaswerte bei einem X3-Modell fiel der BMW-Aktienkurs.
Noch ist nicht einmal bei Volkswagen klar, welche Autos genau betroffen sind. Trotzdem müssen schon die nächsten Vorstände im Konzern gehen. Auch andere Hersteller sehen sich mit dem Verdacht konfrontiert, die Abgaswerte ihrer Fahrzeuge geschönt zu haben - mit teilweise massiven Folgen. So rauschte der Kurs der BMW
-Aktie nach einem Magazinbericht um fast zehn Prozent in die Tiefe.
Die "Auto-Bild" hatte über angeblich überhöhte Abgaswerte bei einem BMW-Dieselfahrzeug berichtet. Der X3 xDrive 20d habe bei Straßentests des International Council on Clean Transportation (ICCT) "auffällige Stickoxidwerte" produziert. Das Dieselfahrzeug habe die europäische Abgasnorm dabei um mehr als das Elffache überschritten.
BMW wies den Bericht umgehend zurück. Diese Ergebnisse seien BMW "bisher nicht bekannt und daher für uns derzeit weder nachvollziehbar noch erklärbar", teilte der Konzern mit. "Wir werden den ICCT kontaktieren und um Aufklärung des durchgeführten Straßentests bitten." BMW verwies auf zwei Studien des ICCT, wonach der BMW X5 wie auch 13 weitere getestete Fahrzeuge des Herstellers die gesetzlichen Anforderungen an Stickstoffemissionen erfüllt hätten.
Bei der BMW Group werde nicht manipuliert, hieß es weiter, "und wir halten uns selbstverständlich in jedem Land an die gesetzlichen Vorgaben und erfüllen alle lokalen Testvorgaben". Bei allen Fahrzeugen werde in der Abgasbehandlung nicht zwischen Rollen- und Straßenbetrieb unterschieden.
Das ICCT hatte den Anstoß für die Aufdeckung des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen in den USA gegeben. Volkswagen
hat eingeräumt, bei Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipuliert zu haben. Im Zuge der VW-Affäre hatten bereits Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe kritisiert, dass die Angaben der Hersteller zu den Emissionswerten deutlich von dem abwichen, was die Fahrzeuge tatsächlich in die Luft bliesen.
nck/Reuters/AFP