Börsentalfahrt Facebook-Aktie fällt unter 30 Dollar
Die Skeptiker dürfen sich bestätigt fühlen: Die Talfahrt der Facebook-Aktie geht weiter. Nicht einmal die Medienberichte über ein angebliches "Facebook-Smartphone" konnten den Kursverfall stoppen. An der Wall Street rutschte das Papier unter die Marke von 30 Dollar
New York - Aus dem mit viel Spannung erwarteten und mit hohen Erwartungen aufgeblähten Facebook
-Börsengang entweicht die Luft. Seit der Erstnotierung am 18. Mai hat die Aktie des sozialen Netzwerks kräftig an Wert verloren: An der Wall Street verlor das Papier am Dienstag erneut an Wert, gegen Mittag (Ortszeit) rutschte das Papier unter die Marke von 30 Dollar und bewegte sich auf 29 Dollar zu - ein Verlust von rund 7 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag.
Bitter ist das vor allem für die Anleger der ersten Stunde: Sie hatten 38 Dollar je Anteilsschein gezahlt und machten bisher einen Verlust von mehr als 22 Prozent. Nicht einmal ein Bericht der "New York Times" über ein Facebook-Smartphone konnte der Aktie Auftrieb geben. Das Gerät könnte dem Bericht zufolge im kommenden Jahr herauskommen. Die Zeitung berief sich bei ihren Angaben unter anderem auf ungenannte Facebook-Mitarbeiter.
Der größte Internet-Börsengang aller Zeiten beschäftigt mittlerweile auch die Gerichte, die Finanzaufsicht und die Politik. Anleger werfen Facebook und den beteiligten Banken vor, ihnen wichtige Informationen vorenthalten zu haben. Das Geschäft wachse langsamer als gedacht. Facebook muss sich nun mit einer Reihe von Klagen herumschlagen.
Der Zorn der Anleger ist auch deshalb so groß, weil das Unternehmen und dessen Alteigentümer beim Börsengang rund 16 Milliarden Dollar eingenommen hatten. Auch Gründer Mark Zuckerberg versilberte einen Teil seiner Aktien und nahm dabei gut 1,1 Milliarden Dollar ein, die allerdings größtenteils für Steuerzahlungen verwendet werden sollen. Einen Tag nach dem Börsengang heiratete Zuckerberg seine langjährige Freundin Priscilla Chan.
nck/Reuters