Online-Marktplatz für Selbstgemachtes Dawanda hat dichtgemacht
Nach zwölf Jahren ist Dawanda Geschichte: Der Onlinemarktplatz hat in der Nacht zum Freitag geschlossen. Die Besucher werden zum Konkurrenten Etsy weitergeleitet.
Die Ankündigung traf vor zwei Monaten viele Verkäufer hart - nun ist es geschehen: Dawanda ist in der Nacht offline gegangen. Auf dem Onlineportal verkauften Händler viel Selbstgemachtes. Seit Freitagmorgen werden Besucher der Website automatisch auf die Seiten des US-Konkurrenten Etsy umgeleitet. Eine entsprechende Vereinbarung hatten Dawanda und Etsy getroffen.
Dawanda war Ende 2006 in Berlin von Claudia Helming gegründet worden, die auch als Geschäftsführerin fungiert. Angeboten wurden unter anderem Kleidung, Dekorationen, Kindersachen - von der Häkelmütze bis zur Schnullerkette. Seinen Verkäufern hatte Dawanda empfohlen, zu Etsy zu wechseln. Beide Portale hätten ein Tool entwickelt, damit Dawanda-Verkäufer ihre Shops umziehen können.
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Ende Juni hatte Helming das Aus für Dawanda verkündet. Sie habe sich eingestehen müssen, dass es Dawanda alleine nicht gelingen werde, das Wachstum weiter voranzutreiben, schrieb sie damals ihren Verkäufern. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte Helming: "Es kamen mehrere Faktoren zusammen. Das Onlinebusiness ist international, wir sind hier an unsere Grenzen gestoßen. Auch technisch, hier wären grundlegende Neuerungen nötig gewesen."
fdi/dpa