Baustellen bei der Bahn Mit Verzögerungen im Betriebsablauf ist zu rechnen
850 Baustellen in einem Jahr: Die Bahn will Gleise und Schienen modernisieren. Fahrgäste brauchen Geduld.
Bahnkunden müssen sich auch in diesem Jahr wegen der Sanierung des Streckennetzes auf erhebliche Verzögerungen einstellen. Nach Angaben der Deutschen Bahn sollen 2016 rund 3200 Kilometer Schienen, 2000 Weichen und rund 150 Brücken repariert oder erneuert werden.
Die Bahn verspricht, die Belastungen für Bahnfahrer möglichst gering zu halten. Dafür fasst sie die einzelnen Baumaßnahmen zu größeren Projekten zusammen, die zeitlich aufeinander abgestimmt sein sollen. Außerdem will sie häufiger in der Nacht bauen lassen. Und die Bahn verspricht, Fahrgäste früher über Zugausfälle und -Verspätungen zu informieren.
Betroffen von den Sanierungsarbeiten sind unter anderem diese Strecken:
- Hamburg - Hannover - Göttingen: Von Anfang Mai bis September sollen Weichen und Gleise erneuert werden. Ab Mitte Juli werden dabei täglich etwa 100 Fernzüge umgeleitet, was zu einer 40 Minuten längeren Fahrzeit führt.
- Frankfurt - Mannheim: Von Mitte Juli bis Ende August ist diese Strecke nur eingleisig befahrbar. Auch hier wird ein Teil des Fernverkehrs umgeleitet.
- Erfurt - Nürnberg: Bereits seit Mitte Januar wird am Abschnitt Saalfeld-Nürnberg gearbeitet.
- München - Rosenheim - Salzburg: Zwischen Mitte Februar und Ende Oktober saniert die Bahn die Strecke München - Rosenheim - Salzburg/Kufstein.
- Hallstadt - Bad Staffelstein: Die Trasse bleibt 34 Wochen gesperrt, um sie auf der bisherigen Linie komplett neu zu bauen.
Die Bahn will aber für die Modernisierung des mit 61.000 Kilometern größten Schienennetzes in Europa in diesem Jahr rund 5,5 Milliarden Euro ausgeben. Das sind 200 Millionen Euro mehr als 2015.
Bis 2019 stehen für das umfangreichste Sanierungsprogramm in der Bahn-Geschichte insgesamt rund 28 Milliarden Euro zur Verfügung, davon zwölf Milliarden Euro für Schienen und Weichen. Mit dem Programm sorgt die Bahn vor allem dafür, dass der in den Jahren der Unterfinanzierung aufgelaufene Sanierungsbedarf nicht weiter wächst.
asc/dpa/Reuters