Laut Insidern Deutsche Bahn verfehlt Gewinnziel
Wegen mehrerer Stürme und der Sperrung einer wichtigen Strecke hat die Bahn ihr Gewinnziel für 2017 verfehlt. Für das laufende Jahr plant der Konzern offenbar vorsichtiger.
Die Deutsche Bahn hat Aufsichtsratskreisen zufolge ihr Gewinnziel für 2017 verpasst. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe 2,15 Milliarden Euro betragen, sagten Insider der Agentur Reuters.
Das ist zwar ein Plus von rund 200 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Im Sommer war als Ziel jedoch noch ein Betriebsergebnis von mindestens 2,2 Milliarden Euro angekündigt worden. Ein Konzernsprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern und verwies auf die Bilanzpressekonferenz der Bahn am 22. März.
Den Insidern zufolge gibt es zwei wichtige Faktoren für den geringeren Betriebsgewinn: Herbst- und Winterstürme und die Sperrung der wichtigen Rhein-Trasse bei Rastatt nach einer Baustellen-Havarie. Letztere traf besonders die ohnehin kriselnde Güterbahn, die 2017 in den roten Zahlen blieb.
Vorsichtigere Planung
Konzernunterlagen zeigen, dass die Bahn daher auch für 2018 vorsichtiger als zuletzt plant: So wird ein Betriebsgewinn von 2,25 Milliarden Euro statt 2,5 Milliarden anvisiert.
Besser als bei der Güterbahn lief es 2017 im Fernverkehr mit IC und ICE, wo mit mehr als zwei Milliarden Passagieren ein neuer Rekord verzeichnet wurde. Dies half auch, den vom Konzern angepeilten Umsatz von 42,7 Milliarden Euro zu erreichen.
In diesem Jahr will Bahnchef Richard Lutz vor allem die Pünktlichkeit verbessern. "Verlässlichkeit ist unser oberstes Ziel für dieses Jahr", sagte Lutz der "Wirtschaftswoche". "Wir halten an dem langfristigen 85-Prozent-Ziel im Fernverkehr weiter fest." Im Januar lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr bei 82 Prozent. Es gebe aber nicht "die eine Stellschraube, an der man drehen müsse, um die Pünktlichkeit zu verbessern", sagte Lutz. "Pünktlichkeit ist eine Kollektivaufgabe."
brt/Reuters