Edelmetall-Boom Deutsche Bank baut Goldspeicher in London
Ein Geldgigant im Goldrausch: Laut "Financial Times" plant die Deutsche Bank in London einen neuen Speicher für Edelmetalle. Deutschlands größtes Finanzinstitut will so stärker vom Gold-Boom profitieren.
Singapur - Der Goldpreis ist seit Monaten enorm hoch, die Deutsche Bank rechnet offenbar damit, dass der Boom anhält: Laut "Financial Times" lässt sie sich von der Logistikfirma G4S sie ein neues Lager für Edelmetalle bauen. Schon im kommenden Jahr solle dieser erstmals genutzt werden, heißt es in dem Bericht. Mit Hilfe des Lagers wolle das Geldhaus stärker aus der boomenden Nachfrage nach Gold und Silber Kapital schlagen.
London ist Zentrum des weltweiten Goldhandels. Der Platz für die Lagerung des Edelmetalls ist jedoch knapp. Eine Reihe von Banken und Logistikunternehmen wollen die Gunst der Stunde nun nutzen und diesen Markt erobern. Der Zeitung zufolge ist die Deutsche Bank mit ihren Plänen nicht allein. So kündigte Barclays Capital im vergangenen Jahr an, im Sommer einen Tresor in London zu eröffnen. Auch die US-Logistikfirma Brink's prüfe eine weitere Lagerstätte.
Kunden würden danach streben, ihre materiellen Besitztümer an verschiedenen Orten zu lagern, zitierte die Zeitung den Chef des weltweiten Metallhandels der Deutschen Bank, Raymond Key. Der Manager bestätigte, dass das Lager in Großbritannien gebaut werde. Er wollte sich jedoch nicht dazu äußern, ob dies in der Hauptstadt geschieht.
Gold kostet derzeit 1654 Dollar je Feinunze. Anfang September 2011 lag er zeitweise gar bei 1920 Dollar. Experten halten einen erneuten Preisanstieg für möglich. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen im zweiten Quartal 2012 mit einem Goldpreis von 1800 Dollar, berichtete das Branchenportal Kitco News kürzlich unter Berufung auf den wöchentlichen Rohstoffreport des Instituts.
Mehrere Faktoren deuten demnach auf einen Preisanstieg hin:
- die niedrigen Zinsen, weswegen sich Kunden nach alternativen Anlagemöglichkeiten umsehen;
- die anhaltende Goldnachfrage von Notenbanken aus Schwellenländern
- der steigende Ölpreis, der Druck auf die US-Wirtschaft ausübe und Kunden in vermeintlich sichere Anlagen treibe.

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ssu/Reuters