Euro-Krise Großbank Dexia bekommt neue Milliardenspritze
Die angeschlagene belgisch-französische Großbank Dexia braucht erneut eine milliardenschwere Unterstützung. Frankreich und Belgien einigten sich darauf, dem bereits vom Staat aufgefangenen Geldinstitut weitere 5,5 Milliarden Euro zu überweisen.
Brüssel - Die Nachricht kommt kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen: Die schwer angeschlagene belgisch-französische Großbank Dexia braucht erneut eine milliardenschwere Finanzhilfe vom Staat. Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga am Donnerstagmorgen unter Berufung auf ein Kommuniqué des belgischen Finanzministers Steven Vanackere berichtete, einigten sich Frankreich und Belgien auf die Rekapitalisierung von Dexia.
Die bereits vom Staat aufgefangene Großbank Dexia erhält demnach eine Finanzspritze von 5,5 Milliarden Euro. Belgien trägt 53 Prozent oder gut 2,9 Milliarden Euro zur Stabilisierung der Bank bei, Frankreich knapp 2,6 Milliarden Euro. Vanackere hatte am Mittwoch stundenlang mit seinem französischen Kollegen Pierre Moscovici über die Rekapitalisierung verhandelt. Die EU-Kommission muss der Vereinbarung noch zustimmen.
Am Donnerstag steht jetzt die Veröffentlichung von Quartalszahlen von Dexia an. Der Finanzkonzern und Kommunalfinanzierer gilt als erstes Opfer der Euro-Schuldenkrise. Im Strudel der Krise wurde Dexia schon zweimal mit Staatshilfen gerettet. Belgien, Frankreich und Luxemburg hatten sich im Oktober 2011 auf die Aufspaltung der Bank geeinigt.
Die EU-Kommission hat den drei Ländern Ende September vorläufig erlaubt, die Bank bis Ende Januar 2013 mit Garantien von 55 Milliarden Euro zu stützen, um sie geordnet zu zerschlagen. Die finanzielle Lage der Dexia ist aber weiterhin desaströs. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern unter dem Strich ein Minus von 11,6 Milliarden Euro angehäuft. Grund dafür waren vor allem fehlgeschlagene Investments in Griechenland.
nck/Reuters/dpa