Bundesweiter Protest Gebäudereiniger streiken für Weihnachtsgeld
"Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung sind sauer", heißt es von ihrer Gewerkschaft. Weil die Arbeitgeber nicht über ein tarifliches Weihnachtsgeld verhandeln wollen, kommt es nun zu Warnstreiks.
Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat Gebäudereiniger zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen, um ihre Forderung nach einem tariflichen Weihnachtsgeld zu unterstreichen. Die ersten Streiks hätten um Mitternacht begonnen, teilten die Arbeitnehmervertreter mit. Bestreikt werden sollen im Laufe des Montags unter anderem Flughäfen, Krankenhäuser, Verwaltungen, Industriestandorte und Schulen.
Bislang gibt es für die rund 600.000 Beschäftigten der Branche kein tarifliches Weihnachtsgeld. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 450.000 gewerblichen Gebäudereiniger eine zusätzliche Zahlung von rund der Hälfte eines Monatslohns, bei längerer Betriebszugehörigkeit soll es bis zu 70 Prozent geben. Die vielen Teilzeitbeschäftigten sollten in gleicher Weise nach ihrer tatsächlichen Arbeitszeit beteiligt werden.
Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hatte die Forderung abgelehnt. Dabei verwiesen die Arbeitgeber auf bereits vereinbarte Lohnerhöhungen, die im Laufe des Jahres 2020 zu gleicher Bezahlung in den Tarifgebieten West und Ost führten. Daneben sei wirtschaftlich kein Spielraum für ein 13. Monatsgehalt.
"Reichtümer scheffeln sie nun wirklich nicht"
Die Branche sei eine der wenigen, in der es kein Weihnachtsgeld gebe, teilte die IG BAU mit. Die Arbeitgeber seien aber nicht einmal bereit, über das Thema Verhandlungen aufzunehmen.
"Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung sind sauer. Sie wollen endlich die Anerkennung, die sie sich verdient haben, und nicht länger als Arbeitnehmer zweiter Klasse behandelt werden", sagte IG-BAU-Verhandlungsführerin Ulrike Laux. "Die meisten arbeiten in der untersten Lohngruppe. Sie arbeiten zuverlässig und hart. Reichtümer scheffeln sie dabei nun wirklich nicht. "Deswegen sei ein Weihnachtsgeld "als Anerkennung ihrer Leistung" für sie besonders wichtig. Den Arbeitgebern warf Laux "Dumpingmethoden" vor.
dab/dpa/AFP