Schifffahrt Großreederei Hanjin ist pleite
Es ist die bislang größte Firmenpleite im Seetransportwesen der Geschichte: Ein Gericht in Seoul hat die Großreederei Hanjin offiziell für pleite erklärt. Jetzt wird der Containerriese abgewickelt.
Die südkoreanische Reederei Hanjin ist bald Geschichte. Ein Gericht in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul erklärte das Unternehmen offiziell für pleite - damit muss es nun abgewickelt werden. Die Entscheidung war erwartet worden, nachdem ein Gutachten für das Gericht Anfang des Monats festgestellt hatte, dass eine Abwicklung von Hanjin mehr bringen werde als der Weiterbetrieb. Kapitäne berichteten im September von Chaos auf ihren Schiffen.
Die einst größte Reederei Südkoreas und Nummer sieben weltweit hat einen gigantischen Schuldenberg angehäuft. Beim Antrag von Hanjin auf Gläubigerschutz im vergangenen August wurde die Summe auf 5,37 Milliarden Dollar beziffert. Seither musste das Unternehmen den Großteil seiner Besitztümer rund um die Welt verkaufen und die meisten der 1500 Mitarbeiter entlassen. Doch zum Überleben von Hanjin reichte dies offensichtlich nicht.
"Wir werden versuchen sicherzustellen, dass der Insolvenzprozess es dem Unternehmen ermöglicht, Schulden bei allen Gläubigern in einer fairen und angemessenen Weise zurückzuzahlen", teilte das Gericht am Freitag mit. An der Börse in Seoul wurde der Handel mit Hanjin-Aktien ausgesetzt.
Es handelt sich um die bislang größte Firmenpleite im Seetransportwesen. Die Branche steckt wegen der schwächelnden Weltwirtschaft und Überkapazitäten in einer tiefen Krise. Der Reederei Hanjin wurden neben einem Rückgang des weltweiten Handels und sinkender Nachfrage aus China auch Managementfehler zum Verhängnis.
hej/AFP