+++ Minutenprotokoll +++ Dow steigt trotz Fed-Enttäuschung um vier Prozent
Die Fed legt kein neues Anleihe-Kaufprogramm auf - dennoch treiben die Anleger den Dow Jones zum Börsenschluss auf mehr als 11.200 Punkte. Bis Mitte 2013 will die US-Notenbank den Leitzins auf Niedrigstniveau halten. Die Ereignisse des Tages im Minutenprotokoll.
+++ Dow Jones schließt mit Gewinn von mehr als 400 Punkten +++
[22.03 Uhr] Der Handel an der Wall Street ist beendet - und die Kurse kannten in der letzten Stunde vor Börsenschluss nur noch eine Richtung: steil nach oben. Der Dow-Jones-Index notiert am Ende bei 11.239 Punkten mit 3,97 Prozent im Plus. Nach der für die meisten Anleger eher enttäuschenden Erklärung der Fed war der Dow kurzzeitig ins Minus gerutscht, um dann innerhalb von 80 Minuten mehr als 600 Punkte zu steigen.
+++ Anleger treiben Dow Jones trotz Fed-Enttäuschung ins Plus +++
[21.32 Uhr] Die Fed hat nichts Konkretes versprochen, die Anleger zeigen sich enttäuscht - und treiben den Dow Jones
dennoch wieder klar in die Gewinnzone. Der Index steht zurzeit bei knapp 11.000 Punkten und damit mehr als ein Prozent im Plus.
Kurz nach der Erklärung der US-Notenbank war das US-Börsenbarometer unter die Marke von 10.700 Punkte gefallen - dass die Fed immer noch über Maßnahmen diskutiere, um das unerwartet schwache US-Wachstum zu stützen, statt zu handeln, sorge nicht für Vertrauen, sagten Marktbeobachter. Die Ankündigung der Fed, den Leitzins für weitere zwei Jahre auf extrem niedrigem Niveau zu halten, hellte die Stimmung auch nicht wirklich auf.
+++ Dow Jones dreht nach vager Fed-Aussage ins Minus +++
[20.43 Uhr] Die Anleger an der Wall Street sind offenbar enttäuscht, dass die Fed keine weiteren Staatsanleihen aufkaufen will. Der Dow Jones ist inzwischen knapp unter 10.700 Punkte gefallen - er steht nun 1,4 Prozent niedriger als zum Handelsschluss des Vortages.
+++ Fed will Niedrigst-Leitzins bis Mitte 2013 halten +++
[20.25 Uhr] Die US-Notenbank Fed hat in ihrem Statement angekündigt, den Leitzins für zwei weitere Jahre auf dem historischen Niedrigst-Niveau zu belassen. Seit Dezember 2008 liegt er bei 0 bis 0,25 Prozent. Angesichts der weltweiten Börsenturbulenzen und der Gefahr einer neuen Rezession will die Fed der amerikanischen Wirtschaft damit unter die Arme greifen. Allerdings gab es darüber keine Einigkeit im Offenmarktausschuss.
Keine konkrete Aussage machte Fed-Chef Ben Bernanke hingegen zu der mit Spannung erwarteten Frage, ob die Notenbank rasch weitere Milliarden für neue Staatsanleihenkäufe in die Hand nehmen könnte. Die Hoffnung auf einen solchen Schritt hatte die Börsenkurse am Dienstag weltweit gestützt.
Insgesamt hätten sich laut Bernanke die wirtschaftlichen Bedingungen in den USA zuletzt verschlechtert, besonders auf dem ohnehin gebeutelten Arbeitsmarkt.
+++ Dax legt im späten Handel zu +++
[20.15 Uhr] Der deutsche Leitindex hat seine Erholung im späten Handel fortgesetzt. Gestützt wurde die Entwicklung von den US-Börsen, die nach der heftigen Talfahrt am Montag nun zu einer kräftigen Erholung ansetzten. Der L-Dax (Late Dax) schloss bei 5947 Punkten und damit um 1,38 Prozent höher als am Vortag, nachdem der Dax
im Hauptgeschäft um 0,10 Prozent auf 5917 Punkte nachgegeben hatte.
+++ Dow Jones hält sich bei knapp 11.000 Punkten +++
[19.53 Uhr] Kurz vor dem Zinsentscheid der Fed pendelt sich der amerikanische Leitindex knapp unter die psychologisch wichtige 11.000er-Marke ein - damit liegt er im Schnitt rund hundert Zähler höher als am Vortag. Die US-Notenbank will um 20.15 Uhr (MESZ) ihre Leitzinsentscheidung bekanntgeben. Die Währungshüter könnten Signale geben, dass sie bald US-Staatsanleihen kaufen. Die Fed würde US-Banken dann Wertpapiere abkaufen und ihnen den Kaupreis auf ihrem Konto bei der Zentralbank gutschreiben.
+++ Schwache Konjunkturdaten aus China machen Anlegern Sorgen +++
[19.25 Uhr] Nach der Herabstufung der US-Bonitätsnote durch die Ratingagentur Standard & Poor's wachsen an den Börsen die Sorgen um ein weltweite Rezession. Unerwartet schwache Konjunkturdaten aus China verstärken diesen Effekt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt könnte dieses Mal als Retter ausfallen, glaubt Yu Xuejun, Chef der chinesischen Bankenregulierung in der Provinz Jiangsu. "Die Hoffnung ist unrealistisch, dass China dieses Mal bereitsteht, die Weltwirtschaft zu retten. Wir verdauen noch immer die Reste des Pakets von 2008." Die Quittung für die Programme, mit der China seine Wirtschaft angeheizt hatte, war eine massiv anziehende Inflation.
+++ Standard & Poor's besorgt um Gewinne im US-Bankensektor +++
[18.37 Uhr] Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat zunehmende Sorge um die Gewinne der US-Banken geäußert. Es sei zwar weiterhin von einem moderaten Wachstum der Nettogewinne auszugehen. Dennoch könnten eine Verlangsamung der Wirtschaft, Probleme mit Staatsanleihen und Hypotheken-Risiken die Ergebnisse beeinträchtigen, wie aus Unterlagen auf der Webseite der Agentur hervorgeht. Bei amerikanischen Regionalbanken kämen Risiken am gewerblichen Immobilienmarkt hinzu.
+++ Europas Aktien drehen ins Plus +++
[18.17 Uhr] Die meisten der führenden europäischen Börsen haben nach einem extrem schwankungsreichen Handel im Plus geschlossen. Nach einer morgendlichen Talfahrt des EuroStoxx 50
um mehr als fünf Prozent konnte sich der Leitindex der Eurozone doch noch erholen. Erstmals nach rund zwei Wochen gewann er nun 0,32 Prozent auf 2294,24 Punkte. Unterstützung kam von den Aktienmärkten in den USA, die um rund zwei Prozent zulegten.
In Paris gewann der Cac 40 nach steiler Talfahrt sogar 1,63 Prozent auf 3176,19 Punkte. Der britische FTSE 100
legte um 1,89 Prozent auf 5164,92 Zähler zu. Der spanische Ibex-35-Index und der deutsche Dax
hingegen gaben leicht nach.
+++ US-Investoren warten auf Fed-Erklärung +++
[17.47 Uhr] Die New Yorker Börse erwartet mit Spannung die Erklärung der US-Notenbank, die für 20.15 Uhr (MESZ) angesetzt ist. Es geht um die Frage, ob die Fed zur Ankurbelung der Konjunktur ein neues Anleihe-Ankaufprogramm signalisiert. Sollte dies nicht der Fall sein, rechneten Börsianer mit einem Absturz der Kurse. Der S&P-500-Index könnte dann auf 1040 Punkte fallen, glaubt Jeff Duncan, Analyst von Duncan Financial Management. "Wenn diese Marke unterschritten wird, geht es wirklich abwärts."
+++ Dax erholt sich von Tagesverlusten +++
[17.30 Uhr] Mit einem Absturz von zeitweise bis zu sieben Prozent verlor der Dax
so viel wie kein anderes großes europäisches Börsenbarometer. Der Börsenwert aller 30 Dax-Werte schrumpfte damit um rund 160 Milliarden Euro zusammen - was in etwa der jährlichen Wirtschaftsleistung Finnlands entspricht. Selbst an den Börsen der Krisenstaaten Griechenland, Spanien und Italien fielen die Verluste mit bis zu vier Prozent niedriger aus.
Zum Handelsschluss erholte sich der deutsche Leitindex dann leicht und notierte mit 5917 Zählern nur noch 0,1 Prozent im Minus. Der Dow Jones
ringt derzeit um die Marke von 11.000 Zählern und legte zeitweise um 1,5 Prozent auf 11.042 Punkte zu.
- 1. Teil: Dow steigt trotz Fed-Enttäuschung um vier Prozent
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