Vertriebsnetz in Europa Opel kündigt sämtliche Händlerverträge
Die europäischen Opelhändler müssen ihre Konditionen mit Opel neu verhandeln. Der Autohersteller kündigt alle Verträge. In Deutschland sind 385 Betriebe betroffen.
Der Autohersteller Opel hat allen europäischen Händlern die Verträge gekündigt. Dadurch wolle die in der Sanierung befindliche PSA-Tochter neue Vereinbarungen erreichen, mit denen Leistung und Profitabilität des Vertriebsnetzes gesteigert werden könnten, sagte ein Unternehmenssprecher. In Europa werden demnach rund 1600 Verträge gekündigt, auf Deutschland entfallen davon 385.
Nur zwölf dieser Betriebe solle kein neues Angebot gemacht werden, kündigte Deutschlandchef Jürgen Keller in einem Interview mit dem Fachblatt "Autohaus" an. Von einer Ausdünnung des Vertriebsnetzes könne deshalb keine Rede sein. Die neuen Verträge sollen jetzt verhandelt werden und Keller zufolge Anfang 2020 in Kraft treten.
Der kriselnde Autohersteller will seine Sanierung nach der Übernahme durch den Peugeot-Konzern eigenen Aussagen zufolge ohne Entlassungen und Werkschließungen bewältigen. Für die rund 18.000 Beschäftigten in Deutschland sind bis Jahresende betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Größere Investitionen hat PSA aber bisher nur für Opel-Werke außerhalb Deutschlands freigegeben.
brt/dpa