Patentkrieg Apple will acht Samsung-Smartphones verbieten lassen
Der Patentkrieg der Tech-Giganten geht in die nächste Runde. Nach dem Prozesserfolg gegen Samsung hat Apple ein Verkaufsverbot für acht Geräte des südkoreanischen Konzerns beantragt. Darunter fallen auch vier Varianten des Galaxy-Modells.
San Francisco/Seoul - Apple hat nach dem Sieg im Patentprozess ein Verkaufsverbot für acht Samsung-Geräte beantragt. Darunter sind auch vier Varianten des Smartphones Galaxy S2. Das geht aus am Montag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor. Das Galaxy S2 ist das günstigste Top-Gerät des südkoreanischen Unternehmens. Weitere Smartphones, die Apple nun vom Markt haben will, sind zwei Modelle des Galaxy S sowie das Droid Charge und das Galaxy Prevail.
Am Freitag hatte ein Geschworenengericht in San Jose im US-Bundesstaat Kalifornien die Verletzung von Apple-Patenten durch mehr als 20 Samsung-Smartphones festgestellt. Dabei wurde Apple eine Schadensersatz-Summe von zunächst rund 1,05 Milliarden Dollar zugesprochen.
Samsung kündigte umgehend an, Rechtsmittel einlegen zu wollen. Sollte der Schritt keinen Erfolg bringen, wolle das Unternehmen ein Berufungsgericht einschalten. Nach Einschätzung von Beobachtern müssen sich beide Parteien auf einen langen Streit einstellen. Bleibt das Urteil bestehen, bedeutet das auf jeden Fall, dass Samsung und andere Hersteller dauerhaft auf einige von Apples patentierten Funktionen verzichten müssen.
Die Aktie der Südkoreaner brach am Montag um knapp acht Prozent ein, was einem Börsenwert von rund zehn Milliarden Euro entspricht. Apple verzeichnete dagegen ein Allzeithoch von 680,87 Dollar pro Aktie.
Zudem hat das US-Unternehmen jetzt bessere Karten in seinem Patentkrieg gegen weitere Hersteller von Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android: Der Prozess hat gezeigt, dass es sich mit Patentklagen vor Gericht durchsetzen kann, und die iPhone-Patente wurden als gültig gestärkt. Zudem könnte Apple jetzt auch andere Patente aus seinem großen Arsenal gegen sie einsetzen. Die Rivalen dürften jetzt gezwungen sein, Geräte zu bauen, die sich noch stärker von Design und einzelnen Funktionen von iPhone und iPad unterscheiden.
max/dpa