Abfindung Ex-Siemens-Chef Löscher bekommt 17 Millionen Euro
15 Millionen als Abfindung, noch mal zwei Millionen für die Altersversorgung: Dem früheren Siemens-Chef Peter Löscher wird der Abgang mit viel Geld versüßt. In Zukunft will der Konzern den Anstieg der Managergehälter bremsen.
München - Nach seinem vorzeitigen Abgang als Siemens-Chef erhält Peter Löscher von dem Technologiekonzern insgesamt gut 17 Millionen Euro. Das geht aus dem jüngsten Geschäftsbericht hervor, den Siemens am Mittwoch in München veröffentlichte. Neben einer Abfindung von 15 Millionen Euro erhält der Manager demnach noch eine Sonderzahlung zur Altersversorgung von gut 2,2 Millionen Euro.
Nach zwei Gewinnwarnungen in Folge und einem Machtkampf hatte Löscher seinen Posten Ende Juli geräumt. Sein Vertrag wäre eigentlich noch bis 2017 gelaufen. Seither führt Joe Kaeser Deutschlands größten Elektrokonzern.
In Zukunft will Siemens
mit neuen Höchstgrenzen für die Vorstandsgehälter die Regeln zur guten Unternehmensführung ("Corporate Governance") umsetzen. Mit der Umstellung, die komplizierte Regelungen umfasst, soll vermieden werden, dass möglich Aktienkurssteigerungen zu unverhältnismäßigen Gehaltssprüngen für die Manager führen.
Nach einer Beispielrechnung im Geschäftsbericht würde sich etwa für die Vergütung des neuen Konzernchefs Kaeser eine absolute Obergrenze von derzeit 9,5 Millionen Euro ergeben. Schon bisher gab es im Siemens-Vergütungssystem Begrenzungen, die aber die künftige Aktienkursentwicklung noch nicht einbezog.
Auch der vorzeitige Abgang von Siemens-Vorstand Peter Solmssen wurde am Mittwoch besiegelt. Die Verkleinerung des Führungsgremiums kommt damit zum Abschluss. Der für Compliance und Recht zuständige Solmssen verlasse das Gremium zum Jahresende einvernehmlich, teilte Siemens mit. Solmssens Ressort wird künftig direkt Konzernchef Kaeser zugeordnet. Neuer Chefjustiziar und Leiter der Rechts- und Compliance-Abteilung werde Andreas Christian Hoffmann. Er soll direkt an Kaeser berichten und nicht mehr im Rang eines Vorstands tätig sein.
Vor einigen Wochen hatte auch die frühere Siemens-Personalchefin Brigitte Ederer nach Streit mit den Arbeitnehmervertretern das Unternehmen verlassen. Sie bekommt laut Geschäftsbericht 5,6 Millionen Euro Abfindung plus knapp 900 000 Euro Sonderbeitrag zur Altersversorgung. Hinzu kam der Abschied der für den Einkauf zuständigen Schweizerin Barbara Kux. Mit Solmssens Abgang wird die Siemens-Führung von bisher zehn auf sieben Mitglieder reduziert.
dab/dpa